Chaguaramas_2016_4

Jesse James ist der Freund der Yachties, nicht ganz uneigennützig, bietet er interessante Ausflüge mit seinem Minibus an. Mit Angela, Franz, Gerda und Anton buchten wir die Tour nach Port of Spain zu den Karneval-Vorbereitungs-Locations. Wir besuchten zunächst verschiedene Schneidereien, die Kostüme für den Trinidad Karneval herstellen.

Pretty Mas

Die Schneidereien stellen gleichzeitig auch die Gruppen, die beim Karnevalsumzug am Rosenmontag (warm up for Carnival Tuesday) und Faschingsdienstag beim großen Umzug mitlaufen. Wenn Mann/Frau nun ein Kostüm (dirty mas ab US $ 100,00 oder pretty mas min. US $ 1000,00 ) ersteht, darf auch ein Tourist am Umzugsspektakel teilnehmen. Inkludiert sind alle Getränke, insbesondere Rum, mit dabei ist aber auch ein klimatisierter Bus „for relaxing“ und medizinische Betreuung und Sicherheitspersonal. Das dirty mas Kostüm sieht wie ein Matrosenanzug mit kurzen Hosen aus, das pretty mas Kostüm ist ein mit Pailletten und Glitzer bestickter Bikini mit Federboa und Glitzerkrone, teilweise wird am Bikinioberteil sehr gespart, bzw. das Oberteil ist nicht existent.
Der Trinidad Karneval ist bekannt für die Steelbands, die in der Zeit vor Rosenmontag und Faschingsdienstag öffentliche Proben abhalten. Wir besuchten die Proben der Silver Stars, Renegates, Desperatos und Invaders.

Steelbandcontest

Es sind über 200 Steelband-Drummer, auch Mädels, am Start. Für den Bandleader ist es wohl einfacher einen Ameisenhaufen zu dressieren, als die Spieler zu koordinieren. Es ist ein Kommen und Gehen und für Außenstehende ist kein System zu erkennen. Aber irgendwie finden die Mädels und Jungs zusammen und es ergibt sich ein harmonisches Klangbild. Selbst der Prime Minister of Trinidad and Tobago gibt sich die Ehre und schaut sich mitsamt Gefolge die Proben der Desperatos und Invaders an – wir waren sozusagen auf Tuchfühlung mit ihm.

Chaguaramas_2016_3

upside down II
Upside down

Peer:
Fallengelassenes Werkzeug schlägt genau dort ein, wo es maximalen Schaden anrichtet.
Das herabfallende Teil springt je weiter weg, je kleiner es ist. Je schwerer es aber ist, desto wahrscheinlicher trifft es auf dem Weg dorthin deinen Fuß.
Der Schraubenschlüssel rutscht nur dann ab, wenn eine scharfe Kante in der Nähe deiner Fingerknöchel ist.
Besserwisser erscheinen immer, wenn etwas nicht klappt. Du erkennst sie an den sauberen Händen.
Die Schraube die beim Aufdrehen Probleme macht, ist immer die am schlechtesten erreichbare. Außerdem ist es eine Endlos-Schraube.
Der passende Schraubenschlüssel ist immer der, der am weitesten weg liegt.
Gewinde können ihre Drehrichtung spontan ändern. Batterien und Generatoren ihre Polung ebenfalls.
Unzerbrechliche Teile gibt es nicht.

Peer und Walter haben den Elektromotor für die Ankerwinsch eingebaut und so gut als möglich gegen Seewasser abgedichtet. Leider hatten wir noch einen Kabelbruch zu verzeichnen, sodass sich die Aktion etwas ausgeweitet hatte. Budget Marine hatte das benötigte Kabel und Peake Yacht Service konnte den Kabelschuh draufpressen. Nun funktioniert die elektrische Ankerwinsch, hoffentlich nicht nur b.a.w.

Chaguaramas_2016_2

2. Anstrich Antifouling

2. Anstrich Antifouling

Meine Marsmännchen sind sehr fleißig! Das Teakdeck wurde mit Babyshampoo (mild und rückfettend) gereinigt, der Rumpf ist bereits poliert und heute kommt schon der zweite Antifoulinganstrich drauf. Ohne Peers Hilfe wäre es ausgeschlossen die Arbeiten selbst auszuführen, wir beide sind doch körperlich noch zu eingeschränkt. Die Alternative wäre gewesen die Arbeiten komplett zu vergeben. US $ 1.200,00 der Preis. Wobei dies nicht überzogen ist, es arbeiten in der Regel drei Mann an drei Tagen für das oben genannte Programm. Am Montag soll die Aktion mit dem Elektromotor für die Ankerwinsch steigen und am Dienstag will Raymond kommen um die Arbeiten am Ruderlager fertig zu stellen. Der Krantermin um die Sunrise wieder in ihr Element zu hieven wurde für den kommenden Freitag ausgemacht. Dann vereinfacht sich das Leben an Bord wieder erheblich. So wird es wieder möglich an Bord zu Kochen, zu Spülen, die Zähne zu putzen u.v.m. An Land stehend kommt es nicht so gut, das Brauchwasser abzulassen.

Chaguaramas_2016_1

The chances of anyone coming from mars are a Million to One they said…

Nicht so hier in Chaguaramas. Zwei dieser Kreaturen stehen unterm Schiff.

Walter und Peer in Antifouling-Streich-Montur (vorher)

Walter und Peer in Antifouling-Streich-Montur (vorher)

Ach ja, das komplette Gepäck ist hier angekommen, der Zoll war gnädig.

Chaguaramas/Trinidad

Gestern sind wir aus dem Hotelzimmer aus und im Schiff eingezogen. Als wir das erste Mal zur Sunrise gelaufen sind, waren wir schockiert. Die Plane hing in Fetzen und die gemietete Klimaanlage war ausgesteckt. Schöne Wurst. Das Deck sah aus wie Sau.

Werft Chagu (4) Werft Chagu (3)

Im Schiffsinneren war es, entgegen aller Befürchtungen, jedoch trocken und sauber. Zusätzlich zur Klimaanlage hatte ich noch jeweils drei große Entfeuchterkissen über Wassereimer gehängt. Wahrscheinlich war das die Rettung, die Wassereimer waren voll und die Chemie in den Kissen komplett aufgelöst. Nachdem ich alle Schränke und Flächen mit Essigwasser abgewaschen hatte, ging es flott ans Einräumen. Zwar liegen nun überall noch die Ersatz- und Kleinteile rum, aber das Schiff ist bewohnbar. Richard kam mit einer neuen Klimaanlage, sodass einem gepflegten Mittagsschlaf im gut temperierten Salon nichts im Wege stand. Am Abend dann der erste Seglerhock auf der Maeva Piti (Franz und Angela aus Wien) zusammen mit Gerda und Anton aus Holland. Es war lustig, wie immer wenn Holländer mit von der Partie sind, aber auch lang. Weit nach Mitternacht gingen wir zurück zur Sunrise. Dort angekommen, sprang uns eine WhatsApp von Peer ins Gesicht. In Stuttgart war es gerade 6 Uhr morgens und dieses Mal hat die Lufthansa den diamantenen Vollpfosten-Award abgegriffen. Peer war auf den Flug LH 127 um 7 Uhr von Stuttgart nach Frankfurt gebucht und auch bestätigt, aber die Lufthansa hat es nicht gebacken bekommen, ihn auf die Passagierliste zu setzen. Ganz übler Plan, wenn in Frankfurt die Maschine nach Grenada wartet und gerade Grenada nur wöchentlich donnerstags angeflogen wird. Mehrere WhatsApp später kam die Nachricht, dass er in Frankfurt ist und auch den Flieger nach Grenada noch erwischt hat. Nachtschlaf, was ist das? Jetzt warten wir, dass er hier in Trinidad ankommt und unser restliches Bordgepäck durch den Zoll bekommt. Ja, der Zoll hier ist ganz ganz wichtig, vor allem, wenn Frau Oberhäuptling am Start ist. Hoffe, Peer bekommt die 25 Dosen mit den guten Schwäbisch Hällischen Fertiggerichten durch. Dann wäre unser gelegentlicher Fleischkonsum für das nächste halbe Jahr gesichert. Abwarten.

Oberlooser-Award

Der Oberlooser-Award des Tages geht an den FraPort, Frankfurt, Germany. Weil nämlich hier überhaupt gar nichts rund lief!
Der Tag hat für uns sehr früh, um 3:30 Uhr MEZ angefangen. Pünktlich um 7 Uhr ging die Lufthansa von Stuttgart nach Frankfurt. Zuvor mussten wir jedoch beim Check In noch jeweils 3 Kg aus dem Handgepäck (wird neuerdings nachgewogen) ins aufzugebende Gepäck umpacken! Wenn Blicke töten könnten, hätte der Tag und unser Leben heute pünktlich um 5:30 in der Früh das finale Ende gefunden. Wir haben es überlebt, einige in der Warteschlage hatten zwar Blutdruck – aber nicht unser Problem. Ein paar Minuten vor dem Boarding wurden wir noch zur Bundespolizei gebeten. Gepäcknachkontrolle! War ja zu erwarten, bei 46 Kilo Schiffsersatzteilen. Außer der Flüssig-Silikon-Isolierung durfte alles, auch der Elektromotor und das Induktionkochfeld, auf die Reise gehen. Die große Frage war, kommen die Ersatzteilkoffer in Tobago an. Die Wetten standen bei 50:50. Das war Stuttgart. Den Oberlooser-Award hat wie oben erwähnt Frankfurt gewonnen. Als wir dort um 8 Uhr ankamen war der Flug nach Tobago bereits mit 1 Std Verspätung gelistet, kein Gate ausgewiesen, keine Boardingzeit – nichts. Es hat sich herausgestellt, dass die Maschine nach Tobago kurzfristig ausgetauscht wurde und wegen anderer Bestuhlung alle Lufthansa Boarding Tickets, natürlich auch unseres, neu platziert werden müssten. Es war ein grandioses Chaos und nachdem auch noch die Rechner ausfielen waren alle Beteiligten kurz vor dem Blackout. Das Flug ging dann mit fast 2 Std Verspätung raus. Völlig unproblematisch gestaltete sich die Ankunft in Tobago (von der gechillten Abfertigung der Immigration abgesehen). Das Gepäck, Frankfurt zum Trotz, war vollständig. Der Zoll akzeptierte unsere Schiffsersatzteile und stellte uns das Dokument für die Behörden hier vor Ort aus. Der Anschlussflug nach Port of Spain ging pünktlich, das Gepäck kam mit, obwohl aufgrund der Verspätung nur knapp eine halbe Stunde Zeit war. In Port of Spain stand ein Taxi bereit und der Pförtner der Werft hatte unseren Schlüssel fürs Hotelzimmer! So geschmiert kann’s auch gehen. Nach der doch sehr anstrengenden Anreise war unser erster Weg zur Maeva Piti. Wir hatten nur unser Gepäck im Hotel deponiert und spontan entschlossen auf die Nacht noch ein Bier zu trinken und da lag sie ,die Maeva Piti von unseren österreichischen Segelfreunden, direkt gegenüber dem Restaurant Zanzibar am Steg und winkte uns zu. Es war aber zu spät geworden um bei Franz und Angela noch anzuklopfen und so taten wir dies erst am darauf folgenden Tag gleich nach dem Frühstück. Wir mussten zum Zoll und Franz und Angela mussten ihre Aufenthaltserlaubnis verlängern und somit hatten wir den selben Weg, zu Immigration und Costums. Um es abzukürzen, Franz und Angela dürfen noch bleiben und unsere (gefühlten) 1000, in Worten EINTAUSEND Ersatzteile dürfen das auch.

Tristesse und Professionalität bei Peake in Chaguaramas

Tristesse und Professionalität bei Peake in Chaguaramas

Karibik wir kommen

Und plötzlich kommt Hektik auf. Die Navionics Seekarten auf den „I“ Geräten und die für den Plotter müssen noch aktualisiert werden, der Sonnenschutz für die Schiffsluken ist noch nicht genäht, das Auto muss abgemeldet werden, die deutschen Krankenversicherungen auf Anwartschaft gestellt werden, die Steuererklärung für die Kinder …. Ist ja nicht so, dass unser Abreisetermin total überraschend kommt – obwohl, vor 6 Wochen sah es danach aus, dass wir bis auf weiteres zu Hause sein werden. Gott-sei-Dank ist es anders gekommen.

Karibik wir kommen!

Karibik wir kommen!

Season greetings

Season greetings 1

Allen Verwandten und Freunden, egal ob unterm Tannenbaum oder unter Palmen, wünschen wir frohe und friedvolle Feiertage und für das kommende Jahr viel Optimismus und Humor. Bleibt fit und munter!

Jazzclubs JAK und BIX – Zwei Geburtstagsfeiern – Museumsbesuch

Dies sind die Unternehmungen der letzten Wochen, plus jeweils montags, mittwochs und freitags REHA. Wir kommen so langsam richtig in Termindruck – nicht wegen Weihnachten, nein, den Weihnachtsstress lassen wir aus. Nachdem Walter am 9. Dezember vom Chefarzt die Genehmigung für den Rückflug bekommen hat, Zitat: „Für diese schlimme Verletzung kommen Sie schon ganz schön mobil daher“, laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Nicht nur die Zeit für die Vorbereitungen für die Rückkehr zur Sunrise, auch die Zeit für die „Würde-ich-gerne-noch-sehen/hören“ Liste läuft weg.
Mittlerweile haben sich 48 Kilo Schiffsgepäck (ohne unsere Klamotten) angesammelt und sind in drei großen Reisetaschen verpackt – der Zoll in Tobago bzw. Grenada wird seine hellgelbe Freude an unseren Ersatzteilen haben. Wie gut, dass unser Sohn am 07. Januar für zwei Wochen nachkommt (mit der dritten Reisetasche halb voll mit Fertiggerichten von der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall) um Walter und mich bei den Schiffsreparaturen und Instandhaltungsarbeiten zu unterstützen. Walter darf b.a.w. nichts Schweres heben, schon gar nicht in gebückter oder verdrehter Haltung. Schon aus diesem Grund sind wir auf Hilfe angewiesen und dankbar, dass Peer seinen Weihnachtsurlaub verlängern konnte.
Auf der „Würde-ich-gerne-noch-sehen/hören“ Liste standen natürlich die Jazzclubs Armer Konrad und Bix.

Jens Loh mit Band Hippie im JAK

Jens Loh mit Band Hippie im JAK

Sowie die Ausstellung »I Got Rhythm. Kunst und Jazz seit 1920« im Kunstmuseum Stuttgart. Ein absolutes Muss, wenn Interesse an Kunst und Jazzmusik besteht. Es lohnt sich! Wir hatten uns vier Stunden Zeit genommen, das war zu knapp. Gerne würden wir noch einmal hin. Mal sehen, vielleicht zwischen den Jahren.

Kopie aus dem Faltblatt des Kunstmuseums. Bild von Paul Colin, Le tumulte noir, 1929

Kopie aus dem Faltblatt des Kunstmuseums. Bild von Paul Colin, Le tumulte noir, 1929


Hier einige Zeilen aus dem Faltblatt zur Ausstellung: „Die Ausstellung »I Got Rhythm. Kunst und Jazz seit 1920« zeigt anhand herausragender Künstler wie Otto Dix, Piet Mondrian, Jackson Pollock, Andy Warhol, K.R.H. Sonderborg, A.R. Penck und Jean-Michel Basquiat, wie der Jazz das 20. Jahrhundert hindurch eine bemerkenswerte Rezeption in der Kunst hervorgerufen hat. Und noch in der Gegenwart finden sich zahlreiche Belege dafür, dass der Jazz künstlerische Prozesse, Ideen und Produktionen beeinflussen.“
Kopie aus dem Faltblatt des Kunstmuseums. Bild von Ernst Ludwig Kirchner, Negertanz 1911

Kopie aus dem Faltblatt des Kunstmuseums. Bild von Ernst Ludwig Kirchner, Negertanz 1911

Kopie aus dem Faltblatt des Kunstmuseums. Bild von Romare Bearden, The Savoy 1975

Kopie aus dem Faltblatt des Kunstmuseums. Bild von Romare Bearden, The Savoy 1975

Krasse Weihnachtswünsche

Zu Weihnachten hat der VfB Stuttgart einige Wünsche für die Zukunft. Warum die Wahl auf uns gefallen ist, können wir uns ganz und gar nicht erklären. Vielleicht kennen die Scouts ja nicht unsere Problemzonen: Rücken und Knie!!!

Das Trikot Nr. 24 ist jetzt vergeben

Das Trikot Nr. 24 ist jetzt vergeben