USA 2023 Rocky Mountains und Mount Rushmore

Rocky Mountains
Erfreuliche und ärgerliche Ereignisse begleiteten uns in den letzten 3 Tagen.
Erfreulich: Der Independence Pass war offen und so konnten wir diese beeindruckende Passstraße mit den traumhaften Aussichten genießen.
Ärgerlich: Gemäß der Government Website war die berühmte Rocky Mountain Trail Ridge Road ab Freitag früh um 6 Uhr geöffnet. Super, darauf hatten wir spekuliert. Ersparte uns 150 Meilen zu unserem nächsten Ziel: Estes Park/Rocky Mountain National Park. Fröhlich kamen wir am westlichen Rocky Mountains Parkeingang in Granby an – keine Autoschlange vor uns. Wir fuhren zur Kontrollstelle, winkten mit unserem „America the Beauty Pass“ für alle Nationalparks und wollten passieren. Nix da. Ihr kommt hier nicht rein. Ohne Zeitticket keine Einfahrt. WHAT? Was soll der Quatsch.
Zeittickets gibt es Wochen im Voraus online auf der Seite der Nationalparkverwaltung oder Resttickets am Abend vorher ab 17 Uhr ebenfalls online. Freie Einfahrt für die Straße #34 erst ab 14 Uhr. Da wir keinen Bock auf einen 180 Meilen Umweg hatten, stellten wir uns 2 Stunden auf den Parkplatz um kurz vor 14 Uhr mitgeteilt zu bekommen, dass sie die Straße jetzt sperren, weil es auf der Passhöhe (12.183 Ft.) schneit. Hätten die uns gleich reinfahren lassen, wären wir locker durch gekommen. Jetzt also vier Stunden Autofahrt zum Hotel. Und so ging es grad weiter. Für den Samstag konnten wir keine Zeittickets online ergattern, weil um 17 Uhr on the Road und die Mobilfunkabdeckung miserabel. Also mussten wir uns am Samstag ab 14 Uhr in die Autoschlange stellen und waren um 15 Uhr im Park. Da fängst natürlich nichts mehr an. Fahrt zur Passhöhe, Fotoshootings und zurück ins Hotel.
Fazit: Rocky Mountain National Park – fail.

Independence Pass

Independence Pass
Straße

Rocky Mountains Nationalpark

Moose, Rocky Mountains Nationalpark

Rocky Mountain Trail Ridge Road

Rocky Mountain Trail Ridge Road

Am Sonntag ging es dann weiter nach Custer bzw. Mount Rushmore. Außer dass die Handy Navigation getillt hat und Auffahrt zur Interstate #25 gesperrt war, war nichts besonderes los. Wir konnten entspannt im Hotel einchecken, Abendessen und dann zur Abendshow zum Mount Rushmore rüber fahren. Um 21 Uhr beginnt die Show im Amphitheater und um 21:30 werden die Köpfe der Präsidenten George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln illuminiert.

Auf dem Weg zum Mount Rushmore kamen wir noch am Crazy Horse Monument vorbei, das die Sioux Indianer zum Gedenken an alle Native Americans in Auftrag gegeben hatten.

Crazy Horse Monument

Mount Rushmore

George Washington, Mount Rushmore

Flag Avenue mit Flaggen aller Bundesstaaten

USA 2023_Rocky Mountains_Aspen

Breaking news! Der Independence Pass ist ab heute geöffnet. Das passt uns gut rein, wollen wir doch zu den Eisgrotten und zu den Kaskaden des Roaring Fork Rivers. Der entsprechende Trail startet 9 Meilen (14,5 km) außerhalb von Aspen direkt an der Passstraße. Um 9:30 Uhr stehen wir 5 Meilen außerhalb von Aspen vor der Straßensperre. Wir parken und sehen einen Schneepflug und viele wichtig blinkende offizielle Autos der Straßenverwaltung den Pass runter kommen. Radfahrer ignorieren die Sperre, strampeln an der Schranke vorbei in Richtung Passhöhe. Die Offiziellen haben anscheinend nichts dagegen. Kann ja kein Auto entgegenkommen, weil gesperrt. Auf meine Nachfrage, ob und wann die Straße frei gegeben wird und ob wir zum Parkplatz des Grotto Trails fahren dürfen, bekomme ich die Antwort, exakt um 12 Uhr wird geöffnet. Wir könnten warten oder die restlichen 4 Meilen (6,5 km) zu Fuß die Straße hoch laufen um zum Trail zu kommen. Ich denke, der Typ wollte uns auf den Arm nehmen und hat nie im Leben damit gerechnet, dass wir das tatsächlich tun. Zweimal ist er uns noch nachgefahren und hat sich erkundigt ob wir noch gut drauf sind und hat uns die Strecke genannt, die wir noch vor uns haben. Beim zweiten Mal hat er uns das Versprechen abgenommen, auf dem Rückweg extrem vorsichtig zu sein, bergabwärts auf der linken Straßenseite zu gehen und dem dann rollenden Verkehr ins Auge zu schauen. Hat alles sehr gut funktioniert! Der ausgewählte Trail war knappe 2 Meilen lang, wobei die Eisgrotten nicht unbedingt sehenswert waren, aber der reißende Fluss hatte was.
Nun, was tun mit dem angefangenen Tag? Mit dem Auto erkunden wir die Seitentäler und finden Reste einer verlassenen Silberminenstadt. Ashcroft. In der Blütezeit hatte sie 2.000 Einwohner, davon 75% Männer und 20 Saloons. Ein passendes Verhältnis.
Wilder Westen eben.

Streifenhörnchen

Ice Grotto

Roaring Fork River

Roaring Fork River

Roaring Fork River

Tagert Lake am Independence Pass

Ashcroft, verlassene Silberminen-Stadt

Ashcroft

USA 2023_Rocky Mountains

Von Salida nach Aspen
Die San Juan Mountains, eine Teilformation der Rocky Mountains, bereiten uns Sorgen. Wir wollten die direkte Strecke über die #82, den Independence Pass, nach Aspen nehmen. Keine Chance, Wintersperre! Zu Recht! Auf der Umwegstrecke (190 statt 86 Meilen) der #24 haben wir auf 9000 Fuß Höhe 2 Grad Celsius und Schneefall. Die Straße ist zwar nur nass, aber am Straßenrand und auf den Dächern der Häuser liegt Schnee. Es ist nicht witzig mit unserem Mietwagen aka Heckschleuder hier unterwegs zu sein. Alles geht gut, weil mit jedem Höhenmeter den wir runter fahren wird es wärmer. Auf der Interstate #70 W die spektakulär teils zweistöckig im Canyon des Colorado geführt wird sind es schon wieder 25 Grad und ins Wintersportgebiet Aspen geht es zweispurig autobahnähnlich mitten rein. Strahlender Sonnenschein und angenehme 20 Grad. So muss das!
Das Städtchen gefällt uns sehr gut. Wir besuchen gleich das Art Museum, die Wheeler Opera (nicht die Vorstellung), den John Denver Sanctuary Park u.v.m. Noch ist nicht viel Leben in der Stadt, der Sommer beginnt per Verordnung erst am Memorial Day (letzter Montag im Mai), dann wird die Wintersperre der Bergstraßen aufgehoben.

Kaffeebar an den Twin Lakes

Ansiedlung bei Twin Lakes an der #82

Roof Top Café im Kunstmuseum in Aspen. Im Hintergrund die Skipiste


Am Abend im Stadtzentrum von Aspen. Eine kalte Dusche bei 15 Grad härtet ab

USA 2023_Mesa Verde Nationalpark_2

Wir können an einer Führung durch einen Nationalpark-Ranger teilnehmen. Nur unter seinen strengen Augen können die Cliff-Häuser besucht werden. Nichts berühren, nur gucken. Seine Erklärungen sind dürftig, der im Visitor Center ausgegebene Flyer gibt weit mehr Informationen. Die Cliff Palace Siedlung ist die größte erhaltene im Mesa Verde Nationalpark. Die ersten Behausungen wurden um 650 nach Christi gebaut, die neuesten zwischen 1200 und 1300. Geschätzte 20.000 Menschen lebten in der Region bevor im 13. Jahrhundert diese wegen Trockenheit, Kälte und Überbevölkerung nach und nach verlassen wurde. Die Völker zogen weiter nach New Mexico und Arizona.

Geführte Tour zu den Cliff Palace Houses

Beheizbarer Versammlungsraum (das Holzdach fehlt) der prokolumbischen Anasazi Stämme

Um die Mittagszeit geht unsere Reise weiter Richtung Rocky Mountains. Auf dem Weg überqueren wir den Wolf Creek Pass und sind etwas irritiert als wir in Pegosa Springs die Hinweisschilder auf Schneeketten-Aufzieh-Parkbuchten sehen. Unser Mietwagen hat Sommerreifen mit mittelmäßigem Profil. Die Passhöhe ist auf knapp 10.000 Fuß und die Straße ist trocken. Alles ist gut. Die Passfahrerei viel Zeit gekostet und so müssen wir leider die Great Sand Dunes, die uns nur 50 Meilen Umweg gekostet hätten, rechts liegen lassen. Wir wollen bei Tageslicht im Hotel ankommen zumal wir überwiegend klassisch mit der Straßenkarte navigieren müssen und zum Lesen der Schilder Tageslicht von Vorteil ist. Die Navigation mit Google Maps scheitert in den Bergen am schwachen Mobilfunknetz, auch die bereits gestarteten Routen schmieren aus irgendwelchen Gründen regelmäßig ab. Die Mietwagenschüssel kann zwar Apple-Car-Play, aber nur an guten Tagen – da ist ein Error drin. Kein Verlass auf die Technik.

USA 2023_Mesa Verde Nationalpark

Aktivurlaub ist Programm.
Nachdem wir gestern wieder Reisetag durch das Monument Valley und eine unwetterbedingte Erkundungsfahrt durch den Mesa Verde Nationalpark hatten, ging es heute wieder zu Fuß auf die Trails im Mesa Verde Nationalpark. Insgesamt drei Trails: Petroglyph, Spruce Canyon und Soda Canyon Overlook sind wir abgelaufen. War ganz gut zu bewältigen. Insgesamt 15 Kilometer und nur 240 Höhenmeter.

Knapp die Hälfte des Nationalparks ist derzeit wegen Straßenbauarbeiten gesperrt. Auch die absoluten Highlights wie Cliff Palace House, Balcony House und Long House dürfen seit diesem Jahr ohne Guide nur von der Ferne betrachtet werden. Wir haben für morgen Früh noch einen Guide für die Cliff Palace Houses ergattert. Normalerweise müssen die Touren über die Nationalparkverwaltung mindestens zwei Wochen im Voraus online gebucht werden. Wir hatten Glück, dass jemand storniert hatte.

Mesa Verde Nationalpark, Petroglyph Point Trail

Mesa Verde Nationalpark, Petroglyph Point Trail

Felszeichnungen der Anasazi

Mesa Verde Nationalpark, Cliff Houses der präkolumbischen Anasazi

Cliff Houses

Mesa Verde Nationalpark, Balcony Houses

Mesa Verde Nationalpark, Petroglyph Trail

Mesa Verde Nationalpark, Spruce Canyon Trail

Mesa Verde Nationalpark, Flächenbrand im Jahr 2022

Wegbegleiter

USA 2023_Page_Antelope Canyon

Am Vormittag machen wir eine geführte Tour in den Upper Antelope Canyon. Die Antelope Canyons liegen im Navajo-Reservat und dürfen nur in Begleitung eines Navajo Guides betreten werden.
Geformt wurden die Antelope Canyons im Antelope Creek durch einen knapp 20 Meilen langen Fluss, der nur bei starken Regenfällen entsteht, sich in eine Sturzflut verwandelt und sich im Laufe der Jahrhunderte durch den Sandstein und Fels gefressenen hat. Die Navajo sagen zum Canyon „Ort, wo Wasser durch Felsen läuft“. Die Anfahrt zum Canyon erfolgt über das ausgetrocknete Flussbett, den Antelope Creek. Nur die Allrad-Fahrzeuge der Navajo dürfen hinein fahren. Entweder man hat eine Tour ab Page gebucht, oder muss am Parkplatz vor dem Creek in die autorisierten Fahrzeuge umsteigen.

Bilder sagen mehr als 1000 Worte:

Upper Antelope Canyon

Firewall

Bullseye

Völlig unspektakulärer Ausgang des Upper Antelope Canyon mitten in der Pampa

Nach der Reizüberflutung im Antelope Canyon wollen wir noch einen kleineren Trail gehen. Der Tag ist noch jung, erst in acht Stunden wird es dunkel. Die Wahl fällt auf den Toadstool Trail ganz am südlichen Rand des Grand Staircase Escalante National Monument. Wir fahren auf der 89 wieder über den Glen Canyon Damm, der den Colorado zum Lake Powell aufstaut, in Richtung Kanab. Auf halber Strecke beginnt der Trail zu den Felsformationen und den weißen Cliffs.

Lake Powell

Toadstool Trail im Grand Staircase Escalante N.M.

Toadstools Trail im Grand Staircase Escalante N.M.

Grand Staircase Escalante N.M.

Wir sind schon auf dem Rückweg zum Parkplatz als wieder Unwetterwarnungen auf dem Handy aufpoppen. Ende des Freiluftprogramms für heute. Weiter geht es mit dem Auto. Die 89 nach Kanap, die 89A über Fredonia, hoch in den Kaibab National Forest (knapp 9000 Fuß, 2.700 Meter) über das Paria Plateau, die Navajo Bridge zurück nach Page. Eine Mammutrunde mit dem Auto, ich habe die Entfernungen in Meilen etwas falsch eingeschätzt. Es wird schon dunkel als wir im Hotel ankommen.

Vermillion Cliffs links, Steppe rechts

Vermillion Cliff

Navajo Bridges über den Colorado River, rechts Fußgänger, links Autos

USA 2023_Grand Canyon_Colorado River

Reisetag mit vielen Sightseeing-Stops nach Page/Arizona

Auf der Nationalstraße 64 durchqueren wir den Grand Canyon Nationalpark. Alle paar Kilometer sind Aussichtsplattformen zum Sattsehen. Gefühlte 1000 Fotos werden geschossen. Der erste richtige Stop, mit ein paar Metern zum Laufen, ist der Desert View mit dem Watchtower. Schöne prähistorische Wandzeichnungen der Navajo zieren den Turm und die Kuppel. Wir biegen ab auf die Nationalstraße 89 und kommen zum großen Highlight des Tages: Den Horseshoe Bend. Verrückte Eltern halten ihre Babies fürs Fotoshooting über die Abbruchkante. Oh mein Gott, das kann man gar nicht glauben. Auch wir wagen uns sehr sehr dicht an die Kante um den kompletten Bogen aufs Bild zu kriegen. Das muss sein.
Das Ziel für heute ist Page am Lake Powell.

Watchtower am Desert View Point mit Zeichnungen der Navajo

Grand Canyon Nationalpark mit Blick nach Utah

Little Colorado River

Fliegende Babies am Horseshoe Bend

Horseshoe Bend

Colorado River von der Glen Canyon Dam Bridge gesehen

Lake Powell

Blick vom Lake Powell nach Utah zu den Navajo Mountains

Navajo Mountains

Lake Powell

USA 2023_Grand Canyon_2

Wir steigen in den Canyon hinab. Der Bright Angel Trail ist unsere Wahl. Natürlich steigen wir nicht ganz zum Colorado River ab und wieder zurück, das ist an einem Tag gar nicht zu schaffen. Es gibt die Möglichkeit eine Übernachtung in der Phantom Ranch zu buchen und am zweiten Tag wieder aufzusteigen. Oder eine Tour mit Mulis zu buchen, da ist die Übernachtung dann dabei. Selbst die Esel schaffen die Strecke hin und zurück an einem Tag nicht. Beides kommt für uns nicht in Frage.
Wir steigen 1,5 Stunden zum 3-Mile-Resthaus hinunter und 2,5 anstrengende Stunden wieder hinauf. 700 Höhenmeter hört sich gar nicht so schlimm an, aber die Steigungen sind teilweise echt hart und die Beine für die hohen Stufen zu kurz. Zwischendurch kommen weniger steile Traversen am Fels entlang – gut zum durchatmen.
Um die Landschaft zu beschreiben finde ich keine Worte. Ich lasse die Bilder sprechen.

Bright Angel Trail – Gegenverkehr

1,5 Mile Resthouse

Tunnelblick

Wie peinlich ist das denn? The Länd Bäbber im Grand Canyon Village

USA 2023_Grand Canyon

Von Sedona zum Grand Canyon ist es nach amerikanischen Verhältnissen nur ein Katzensprung. Um die Mittagszeit sind wir am Parkeingang. Die Wartezeit vor der Kontrollstation beträgt 30 Minuten. Im Nationalpark sind noch genügend Parkplätze frei und so können wir einen gemütlichen Spaziergang auf asphaltierten Wegen entlang des South Rim machen. Es ist bewölkt und hin und wieder regnet es. Leider lässt deshalb die Qualität der Fotos zu wünschen übrig. Es wird auch nichts mit schönen Fotos in der Abendsonne, stattdessen poppen regelmäßig Unwetterwarnungen auf dem Handy auf. Blitz und Donner. Wir nehmen für den Rückweg sogar den kostenlosen Shuttlebus zum Parkplatz.

Grand Canyon vom South Rim Trail

Die Unterkunft soll ein Tiny House mit der Bewertung 8.0 auf Booking sein. Erweist sich aber als 1/3 von einem typischen Mobilhome. 60iger Jahre Standard. Ich würde 5 Bewertungspunkte abgeben, aber auch nur wegen der kurzen Entfernung, 11 Meilen, zum Nationalpark. In Bezug auf die Unterkunft – Reingefallen. Das Naturwunder Grand Canyon ist unbeschreiblich, ein absolutes Muss für jede Bucket List.