Kanada Reise 2019_5

Québec
Leben wie Gott in Frankreich. Nicht nur eine inhaltslose Phrase – nein das Angebot ist unbeschreiblich. Von A, wie Artischocken bis Z, wie Zucchini gibt es hier alles was das Herz begehrt. Die Tendenz geht eindeutig in Richtung französische Küche. Die vielfältigen Zutaten gibt es in jedem Lebensmittelladen, hinzu kommen Bäckereien und Konditoreien, Fleischer und Fischläden, Vinotheken und vieles mehr. Die Torten sind jede ein Kunstwerk für sich.


Quebec ist eine Reise wert! Nicht nur zum Schlemmen, nein auch die alten Straßenzüge, das Parlamentsgebäude, das meistfotografierte Hotel der Welt, das Hotel Fairmont Le Château Frontenac, die Kathedrale und noch viel mehr. Alles ist sehr gut erhalten und zieht die Touristen in Scharen an. Selbst einen Anleger für Kreuzfahrtschiffe gibt es. Es ist aber derzeit keines da. Vieux Quebec ist auch so schon voll genug.


Parlamentsgebäude in Quebec



Hotel Fairmont Le Château Frontenac


Es wird Französisch gesprochen, ein ganz reines Hochfranzösisch, dass es sogar mir möglich ist, etwas zu verstehen. Im Gegensatz zu den Franzosen in Europa, bemühen sich die Frankokanadier wenigstens mit den sprachbehinderten Touristen klar zu kommen.

Bagages – ein urschwäbisches Wort. Definition für eine Gruppe von Menschen. Schwäbisch ist eine Weltsprache ?‍♀️

Aber beim Autofahren haben sie das Aggro-Gen nachhaltig implantiert. Noch nirgends sind wir so böse angehupt oder beschimpft worden wie in Montreal und Quebec. Immerhin bremsen sie kurz bevor es scheppert. In den restlichen kanadischen Regionen und in den USA ist das Autofahren total relaxed. Sehr rücksichtsvoll, vor allem gegenüber Fußgängern (und Tretrollern). Auch ein Spurwechsel über drei Spuren ist problemlos machbar – hier würde es eine Massenkarambolage geben.

Am zweiten Tag unseres Quebec Aufenthaltes zieht es uns in die „Großgärtnerei“ Ile d‘Orleans. Die Insel liegt mitten im Sankt Lorenz Strom. Die Farmen dort versorgen ganz Kanada mit Erdbeeren und Kartoffeln. Es geht nichts über frisch geerntete Erdbeeren direkt vom Feld. Genuss pur am Straßenrand. Die Schokoladen Manufaktur streicht mir Walter aus dem Programm. Stattdessen fahren wir wieder über die Brücke zurück aufs Festland und nehmen die Montmorency Falls ins Visier. An der Zubringerstraße zum Parc de la Chute Montmorency können wir für 90 Minuten kostenlos parken. Demzufolge wird es es Speed-Dating mit den Falls. Über 83 Meter stürzt der Wasserfall in die Tiefe und ergießt sich in den Sankt Lorenz Strom. Die Niagara Falls sind natürlich nicht zu toppen, aber das hier ist auch sehr sehenswert. Eine Brücke führt über den Wasserfall, mit der ZIP-Line können besonders Profilierungssüchtige drüber rauschen und die normal Konditionierten können über eine Treppenkonstruktion die 83 Meter entlang des Wasserfalls runtersteigen. Das macht besonders viel Laune, wenn, wie bei uns der Fall, das Auto oben parkt. Aber unser neues Hobby ist ja eh überall rauf- bzw. runter zu steigen.

Montmorency Falls