
Eigentlich wollten wir nach Travemünde/ Lübeck, aber der Wind kam aus SSW und somit voll auf die Nase. Außerdem hat sich der Wetter-/Windgott überhaupt nicht an unsere Vereinbarung gehalten – Blöd-bommel. Windstärke 4, in Boen 5 war vereinbart. Bereits aus Wismar raus hatten wir 22 kn, also 5 Bft. Hoch am Wind hätten wir uns den Wolf gekreuzt. Grömitz konnten wir anlegen. Also Planänderung und nach Grömitz. Zwischendurch hatten wir 29 kn Wind, also einen satten 6er und 7er Böen, und das hoch am Wind. Die arme Sunrise wurde ganz schön geprügelt. Bereits um 15:30 waren wir im Yachthafen Grömitz. Der ist total groß, aber doch zu klein für unser Schiff. Am ersten freien Liegeplatz waren die Dalben so eng, dass wir stecken geblieben sind. Zwischenzeitlich hatten wir uns beim Manöver in der engen Boxengasse am gegenüberliegenden Dalben noch den „Adenauer“- Flaggenstock (Deutsche Nationalflagge, die wir als deutsches Schiff im Heck führen müssen) abgebrochen (und gerettet). Also nächste Boxengasse und nächste freie Box, gleiches Spiel – aber jetzt ist es uns egal, die Dalben werden auseinander gedrückt und wir sind drin. Zwar streckt die Sunrise ihren netten Hintern um mind. 50 cm aus der Box raus, aber der Hafen ist voll mit Wochenend-Seglern, da wird heute Nacht keiner raus wollen und uns den Arsch abfahren. Zuerst Wunden lecken und Walter repariert den gebrochenen Flaggenstock. Akkuschrauber ist noch an Bord. Ein Bohrer abgebrochen und zwei Schrauben das Genick abgedreht, aber jetzt flattert es wieder deutsch im Heck. Abends laufen wir die lange Grömitzer Strandpromenade ab und gehen noch beim Italiener essen und Grappa trinken.