Dominica

Prince Rupert Bay
Ja, wir sind doch nach Dominica gesegelt. Alle Segler, die wir unterwegs getroffen haben, schwärmten von der naturbelassenen Insel. Auf dem Weg nach Norden hatten wir die Insel ausgelassen, da unser Segelführer vor den Boat Boys und vor Diebstählen gewarnt hatte. Nur leider ist der Bartholmes hier nicht mehr auf dem neuesten Stand. Die Boat Boys, die den Yachten ihre Dienstleistungen anbieten, haben sich zusammengeschlossen und sind gut durchorganisiert. Wir wurden draußen vor dem Ankerfeld vom Yachtservice Lawrence of Arabia sehr freundlich begrüßt. Er wartete ab, bis unser Ankermanöver beendet war und kam dann längsseits. Als erstes wies er uns darauf hin, dass Gründonnerstag ist und dass wir am Karfreitag nicht einklarieren können. Wenn wir uns beeilen würden, hätte das Office noch geöffnet. Natürlich hatten wir unser Beiboot nicht klar und so hat mich der freundliche Herr schnell mit seinem Holzkahn zum weit entfernten Anleger gebracht, mich zum Zoll begleitet und gewartet, bis alles erledigt war. Anschließend ging es mit Highspeed zurück zum Boot. Hier hat er sich mit Walter über unsere weiteren Pläne unterhalten und mitgeteilt, dass er für Freitag eine Gruppe hat, die zum Indian River möchte. Hier konnten wir uns anschließen. So kamen wir gleich am ersten Tag auf Dominica zu einer Fahrt auf dem Indian River. Mit dabei zwei sehr gediegene Engländer (blaue Nationalflagge mit weißer Krone rechts unten. Königlich?), fünf lustige Finnen und wir Beide. Pünktlich um 7 Uhr am Morgen wurden wir von unserem Guide abgeholt. Ab der Mündung des Indian Rivers musste der arme Kerl mit neun Personen an Bord rudern. Der Indian River gehört zum Naturreservat und darf nur mit Ruderbooten befahren werden. Das Flussufer ist dicht mit Mangroven, Palmen, Hibiskus und anderen Bäumen bewachsen.

Indian River Dominica

Am Ufer wuselten die weißen Krabben, da ihre Wohnhöhen durch die gestrigen Regenfälle überflutet waren. Der Indian River hatte heute die Farbe eines Milchkaffees, ebenfalls dem Regen geschuldet. Normalerweise kann man bis zum Grund sehen. Fische sahen wir keine, aber viele einheimische Vogelarten. Den einheimischen Papagei, der die Landesflagge ziert, haben wir leider auch nicht gesehen, dafür Kolibris.

hummingbird

In einem Seitenarm des Indian Rivers steht noch eine Hütte/Kulisse aus dem Film „Fluch der Karibik“. Da es im Dschungel keine Stromversorgung gab, mussten die Filmbeleuchter die Szenen mit kerosingetränkten Lappen ausleuchten.

Filmhütte aus Fluch der Karibik

Der Wendepunkt der Bootsfahrt war an einem kleinen Bootssteg, wo sogar eine Busch-Bar mit Erfrischungen wartete. Unsere fünf Finnen, hart wie sie nun mal sind, bestellten sich vor 9 Uhr bereits den Spezialdrink, den Dynamic-Punsch (Rumpunsch). Die Engländer und wir tranken einen würzigen Kräutertee aus den heimischen Heil-Pflanzen (kein Bier vor Vier). Die ältesten Menschen im karibischen Raum leben auf Dominica mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 85 Jahren. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sie sich überwiegend mit heimischen Produkten ernähren. Selbst die deutsche Pharmaindustrie soll hier Forschungen betreiben, um die Bestandteile der Pflanzen zu analysieren.
Unser Guide brachte alle Teilnehmer wieder zurück zu ihren Booten und verabschiedete sich herzlich. Bei uns gab es gegen 10 Uhr ein zweites Frühstück und einen ausgedehnten Mittagsschlaf.