La Isla Bonita_3

Freitag, 12.12. ist um 8:30 Uhr der Krantermin für die Sunrise. Na ja, nach spanischer Zeitrechnung war es dann 10 Uhr und die beiden Kranspezialisten machten eher den Eindruck einer Spaßcombo. Aber sie beherrschten den Kran und die Tragegurte. Die hintere Gurte hatten sie exakt 1 cm neben dem zu tauschenden Seeventil platziert. Die Sunrise schwebte aus dem Wasser, wobei schweben relativ ist, immerhin hat sie auf dem Display des Kranspezialisten ein Gewicht von 11,5 Tonnen angezeigt. Ziemlich viel, zumal ihr Leergewicht mit 9 Tonnen angegeben ist und wir außer den vollen Wasser- und Dieseltanks noch gar keinen großen Proviantvorrat an Bord haben.
Spaßcombo
Der Austausch des Seeventils, bzw. des Borddurchlasses wurde vom Marineservice El Chopo durchgeführt. Unseres Erachtens zu schnell, da sie das Aushärten der Dichtungsmasse (Sika) nicht abgewartet haben. Wir hingen bis 16 Uhr im Kran und wurden dann kurz vor Feierabend und dem Wochenende wieder ins Wasser gelassen. Der Austausch des Borddurchlasses war völlig für die Katz´, weil der alte noch pfenniggut war. Die undichte Stelle kam von der Verbindung des Borddurchlasses mit dem Seeventil. Hier war vormals schlampig gearbeitet worden, die Abdichtung mit Hanf war undicht und der Hanf hatte sich mit dem Abwasser des Fäkalientanks durchtränkt und tröpfchenweise in den Unterschrank des Waschbeckens geleckt. Hat auch dementsprechend gerochen. Auf jeden Fall ist nun der Borddurchlass neu, aber das Seeventil ist noch das alte, wurde jedoch gereinigt und die Verbindungsstelle zum Borddurchlass wurde neu abgedichtet. Aktuell, nach 2 Tagen im Hafen, ist noch alles dicht – wir hoffen, dass das auch unter Belastung so bleibt. Am frühen Abend ging es mit der Chulugi-Crew noch nach La Laguna zum offenen Atelier des deutschen Malers Hagen Westphal, der vor 25 Jahren aus Bremerhaven nach La Palma gekommen ist. Sehr interessante Bilder auf kanarischem Pinienholz, Altholz und auch sehr schöne Aquarelle waren zu sehen – nur einen Nagel in die Wand zu schlagen, um ein Bild aufzuhängen geht nun mal ganz schlecht auf einem Boot.
Am Samstagvormittag haben wir mit der Chulugi-Crew (Joanna, Marcel und Hund Nico) eine Fahrt zum Wochenmarkt in El Paso gemacht. Marcel spricht spanisch und mit seiner Übersetzungshilfe habe ich mich endlich an die einheimischen Früchte gewagt. Ich habe Mandelkäse, Ziegenfrischkäse, Birnenmelonen, süße Tomaten (den spanischen Namen habe ich leider vergessen) und eine Kartoffelgurke (heißt nicht wirklich so, aber hat die Form einer schrumpeligen großen Kartoffel und die Farbe einer Gurke) gekauft. Die Kartoffelgurke muss erst noch verarbeitet werden, die Birnenmelone und die süßen Tomaten sind schon verzehrt. Weiter ging es zu den deutsch-polnischen Glasbläsern nach Los Llanos. Nur sehr schwer konnten wir uns auf 3 Glaskugeln beschränken, wir hätten sehr gerne noch Blumenvasen, Obstschalen, Weingläser, Teelichtgläser und anderes mitgenommen. Überaus geschmackvolle Farbkombinationen und auch Gläser mit Lavasteineinschlüssen (glasklar mit schwarzen Schlieren) stellen die beiden Glasbläser her. Am Nachmittag ging es weiter zu einer kanarischen Bierbrauerei (nach belgischem Rezept) mit Direktverkauf und Tapas-Restaurant. Lecker Bierchen getrunken und leckere Tapas gegessen. Der nächste Stopp war der Markt in Puntagorda, da unser Verdauungsspaziergang dem Regen zum Opfer fiel. Wir konnten nur kurz einen uralten Drachenbaum unmittelbar an der Verbindungsstraße zwischen Puntagorda und Tazacorte anschauen, weitere Wege waren aufgrund der sintflutartigen Regenschauer unmöglich.
La Palma k
Zurück in Tazacorte schien die Sonne; dies ist nicht ungewöhnlich, weil die hohen Berge an der Nordwestküste von La Palma eine Wetterscheide darstellen. Tazacorte ist der Ort mit den meisten Sonnenstunden auf La Palma.
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