Alles im Fluss_3

Tag 3 der Tour am Fluss
Bei der heutigen Flachetappe sind ganze fünf Höhenmeter zu überwinden. Von Amorbach hinunter ins Tal an den Main und immer gerade aus. Der Mainradfernweg führt über Wörth a. M. , Mainaschaff und etlichen kleinen Orten immer am Main entlang.

P1140220 (2k)

Gegen 14 Uhr erreichen wir Aschaffenburg. In Aschaffenburg ist am Abend Stadtfest, überall sind Bühnen und Stände aufgebaut. Die Bands und Techniker sind mächtig mit Soundchecks beschäftigt.

P1140222 (2k)

P1140224 (2k)

Eine sehr laute Kulisse, wir essen noch schnell ein Eis und fahren weiter bis Seligenstadt Froschhausen wo wir ein Zimmer im Froschprinz vorgebucht hatten. Gott sei Dank! Nach uns überflutete eine Heerschar von Hessenradio 4 Radfahrer den kleinen Ort.

P1140309 (2k)

Fahrradtankstelle am Mainradfernweg

Fahrradtankstelle am Mainradfernweg

Alles im Fluss_2

Tag zwei der Tour am Fluss
Nach einem ausgiebigen Frühstück radeln wir weiter am Neckar entlang. Vor Mosbach verlassen wir diesen und fahren den Odenwald-Madonnen-Radweg.

P1140344 (2k)

Dieser führt uns an der Elz via Mosbach über den Odenwald. VIERHUNDERZWEIUNDSECHSIG Höhenmeter sind zu überwinden und die rückwärtigen Körperteile gehen langsam in Lösung.

P1140184 (2k)

Am Ende entschädigt uns eine mehr als 10! Kilometer lange Abfahrt nach Amorbach. Dort angekommen glauben wir uns schon am Ziel, doch das wunderschön gelegene Landhotel Schafhof befindet sich außerhalb von Amorbach. Unglücklicherweise auch noch auf dem gegenüberliegendem Talhang. Die letzten Meter ein steiler Anstieg und zudem auch noch alles geschottert. Zwei Autos wollen uns passieren, das erste hält an und der Fahrer entschuldigt sich, dass er uns jetzt auch noch einstaubt. Wie abgerissen müssen wir wohl aussehen? Das zweite Fahrzeug hält an, dessen Fahrer steigt nun auch noch aus seinen Auto aus, sehen wir wirklich so desaströs aus? Es ist ein freundlicher älterer grauhaariger Mann, der uns unsere Gepäcktaschen abnimmt und nur sagt: Ich kenne das, das letzte Stück ist so gemein! An der Landhotelrezeption angekommen stehen da unsere Gepäcktaschen und der freundliche Herr in grau ist der Hotelchef!

P1140192 (2k)

P1140194 (2k)

Alles im Fluss am Fluss

Wir sind dann mal weg, oder alles im Fluss am Fluss
Auf die Frage wohin können wir noch nicht viel sagen!

P1140147 (2k)

Nur so viel:
Wir bewegen uns in etwa mit der gleichen Geschwindigkeit wie mit der Sunrise fort, jedoch nicht im Wasser sondern an Land auf ausgezeichneten Fahrradwegen. Wir wollen immer an Flüssen entlang in den Tälern nach Norden radeln. Mit dem Tourenrad ohne Hilfsmotor. Den ersten Fluss, die Rems, haben wir schon heute geknackt und bewegen uns nun am Neckar entlang. Bis nach Bad Wimpfen sind wir heute gekommen, morgen geht’s weiter nordwärts so lange bis das Wetter wieder umschlägt und die nächste Regenperiode einsetzt. Oder vielleicht auch bis das eine oder andere Körperteil einen Abbruch der spontanen Aktion fordert.

P1140144 (2k)

P1140168 (2k)
Bad Wimpfen

Ein Esser mehr in der Familie!

Vielmehr einen Fresser, aber Fresser hört sich in der Überschrift total ordinär an. Er ist ein Vielfraß, Spritfresser und auch schon 29 Jahre alt. Es ist ein VW-Campingbus! Ein T 3. Unsere Tochter Fleur hat ein Faible für alte Bullys und einen Hang zum Reisen und zur Freiheit. Liegt wohl in den Genen. Auf jeden Fall ließ sie sich ihr Vorhaben, einen alten Campingbus zu kaufen absolut nicht ausreden. Sei ja schließlich auch eine Alternative zur Studentenbude – nun ja, es fehlt halt noch am Studienplatz. Sei´s drum, das Bussle steht jetzt vorm Haus. Außen schön restauriert, glänzend. Fahrwerk teilerneuert und immerhin mit neuem TÜV.

$_572

Innen – oh weh. Wir hängen das Mäntelchen des Schweigens drüber. Erste Aktion war die Polster rauszunehmen, die Bezüge abzuziehen und in die Waschmaschinen zu stecken. Pro Teil zwei Waschvorgänge. Im ersten Waschgang war der Schaum in der Waschmaschine ein lehmfarbener Schlamm.

$_579

$_5712

Die nächste Aktion wird sein, die Schränke auszuwaschen und zu desinfizieren, neuen Schaumstoff für die Polster zu bestellen, neues „Zelt“ für das Westfalia Aufstelldach zu kaufen um nur Einiges zu nennen. Ach ja, der Anlasser hat auf der Überführungsfahrt von Ribnitz-Damgarten nach Stuttgart auch seinen Geist aufgegeben. Fleur und Walter mussten das Bussle aus der Tankstelle rausschieben bzw. anschieben und haben den Motor erst wieder zu Hause ausgemacht. Ist ja alles kein Problem, wenig Elektronik und man/frau kann viel selbst reparieren. Ich erinnere mich noch gut an die Wie-helfe-ich-mir-selbst Bücher aus unseren VW Bus und Käfer-Zeiten. Es kommt alles wieder, ein schönes Déjà-vu-Erlebnis!

Bussle Buch

Kultursommer_2016_3

Auf der Rückreise von Juist nach Stuttgart machten wir einen kleinen Umweg und fuhren über Hannover. Aktuell präsentiert das Sprengel Museum Hannover im gesamten Haus, auf 8000 m², seine eigene Sammlung. Mehr Info unter www.sprengel-museum.de.

Sprengel Museum Hannover (19k)

Sprengel Museum Hannover (25k)

Wir waren beeindruckt und begeistert, gaben aber nach dreieinhalb Stunden erschöpft auf.

Sprengel Museum Hannover SpiderWalter auf dem Weg nach oben

Sprengel Museum Hannover SpiderWalter auf dem Weg nach oben

Sprengel Museum Hannover SpiderWalter, Upside down

Sprengel Museum Hannover SpiderWalter, Upside down

Zu umfangreich ist die Sammlung, die noch bis 29.01.2017 zu sehen ist. Vielleicht schaffen wir es ja nochmals nach Hannover zu fahren.
Auch das Maschseefest kam uns gelegen. Hier gab es ein Abendessen unter freiem Himmel (ohne Möwenangriff).

Maschseefest Hannover (2k)

Die Nachtfahrt über die A 7 zurück nach Stuttgart war ätzend, das Verkehrsaufkommen hielt sich zwar in Grenzen aber eine Baustelle nach der anderen bremste uns aus.

Nordseeinsel Juist_2016_6

Lust auf Krabbenbrötchen? Ja, immer. Das Problem ist, dass die Fangquoten in diesem Jahr miserabel sind und der Preis für frische Nordseekrabben in die Höhe geschnellt ist. Aktuell 7,80 Euro für 100 Gramm. Entsprechend auch die Preise für das beliebte Krabbenbrötchen mit Cocktailsauce.
Auf Juist sind die Krabbenbrötchen bei Mensch und Tier trotzdem nach wie vor gleichermaßen beliebt.

Achtung!
Mensch (nicht wir) hat ein Krabbenbrötchen to go gekauft und bewegt sich in Richtung Strandpromenade. Die Möwe reagiert pfeilschnell und schlägt dem Mensch das Brötchen aus der Hand. Hund ist leider reaktionsbehindert, da angeleint, aber giert ebenfalls nach dem beliebten Futter.

Juist Moewe und Hund

Die beiden einigen sich, Möwe bekommt das Brötchen und Hund die Krabben, das Salatblatt und die Cocktailsauce.

Juist Moewe und Hund 2

Die ganze Aktion hat weniger als eine Minute in Anspruch genommen und hat zu großem Gelächter und Schadensfreude geführt. Was lernen wir daraus? An der Küste nie Essen to go! Insgeheim wünsche ich mir ja, dass die Flugratten (Tauben) in den Großstädten von den Möwen lernen, damit die Unsitte des Essens und Trinkens to go in den Fußgängerzonen reduziert wird. Selbst als Nichtesser ist man in den Fußgängerzonen mittlerweile Senf- und Ketchup Flecken gefährdet.

Spiel Satz und Sieg

Nordseeinsel Juist_2016_5

Das Müllproblem der Ozeane ist auch an den Juister Stränden sichtbar. Die Inselgemeinde hat an allen Strandaufgängen Gitterboxen bereitgestellt und bittet die Strandbesucher angeschwemmten Müll mitzunehmen und in diesen Müllboxen zu entsorgen. Selbst am östlichsten Inselende, das von wenigen Besuchern frequentiert wird, steht eine dieser Boxen. Gut gefüllt wie man sieht.

Strandmüll

Wir finden eine PET-Flasche aus England, eine Schnapsflasche aus Russland und weitere PET Flaschen ohne Banderole. Insgesamt aber ist der Strand hier sehr sauber, keine Teerklumpen und kein sonstiger Müll.

Juist, östliches Inselende

Juist, östliches Inselende

Unser Segelfreund Marcel von der S/V Chulugi (www.chulugi.de) hat über das Müllproblem in Brasilien am 01.07.2016 einen Bericht geschrieben und alle Segler dazu aufgerufen den Müll an den Stränden aufzusammeln und zu entsorgen. Hier ein Auszug aus seinem Bericht:

Cleaning Beaches #1 – BBQ am aufgeräumten Strand
von Marcel | Eingetragen bei: An Land, Brasilien, Segelroute
Am liebsten ankert man natürlich vor schönen Stränden. Man hat die Fotos der Reiseführer im Kopf, die weißen Sand zeigen, türkisfarbenes Wasser, grüne Palmen und kristallklare Bäche, die über den Sand ins Meer fließen. Doch wenn man anlandet, stapft man schon an der Brandungslinie durch schwimmende Plastiktüten und Reste von Fischernetzen. PET-Flaschen, Flipflops, Kinderspielzeug, Joghurtbecher, Verpackungsfolien, usw. zeigen die Hochwassermarke an. Und dahinter findet man Bierdosen, Töpfe, zertrümmerte Glasflaschen, ganze Tüten mit Müll, die offensichtlich zu viel Arbeit bereiteten, sie wieder mitzunehmen. Viele Leute, ich würde sogar sagen: die meisten Menschen interessiert es nicht, wie es in ihrer unmittelbaren Umgebung aussieht. Daher kann man die Reste des BBQ auch einfach liegen lassen. Der eigene Vorgarten sieht ja genauso aus.
Uns interessiert das schon. Daher möchten wir alle Segler zur Aktion Cleaning Beaches aufrufen. Wir möchten an sauberen Stränden anlanden. Also haben wir uns vorgenommen, immer eine Mülltüte im Dingi griffbereit zu haben, falls ein Strand so vorgefunden wird, wie dieser hier gegenüber von Paraty. Falls ihr auch lieber an Stränden ohne Müll spazieren geht, mit euren Kindern oder Hunden spielt oder ein Picknick veranstaltet, dann macht mit. Es sind nur wenige Handgriffe und der Strand ist (zumindest für die nächste Zeit) wieder sauber

Bild von Marcel, Strandmüll in Brasilien

Bild von Marcel, Strandmüll in Brasilien

Nordseeinsel Juist 2016_3

Es ist einfach schön hier.

Pano Juist

Die Gemeinde bietet viel für den sportbegeisterten Gast. Heute war der Insellauf, der publikumswirksam direkt am Kurplatz gestartet wurde. Statt mitzulaufen sitzen wir am Kurplatz bei Currywurst und später im Café beim Kaltgetränk und feuern die Läufer an. Gesundheitspflege sieht anders aus.

Juist Insellauf (1)

Der Ausklang des Tages findet bei Vollmond auf der Strandpromenade statt.

Juist 2016 2 (67)

Nordseeinsel Juist_2016_2

Ein windstiller Sommertag auf Juist ist selten. Eine lange Strandwanderung bietet sich an, außerdem waren alle Strandkörbe bereits vermietet, sodass sich ein gechillter Strandtag von selbst erledigt hatte. Wir gehen vom Loog aus seeseitig fast unendlich an der Wasserkante entlang, bis wir am westlichen Ende der Sandbank ankommen. Eigentlich ist es verboten aufs Billriff rauszulaufen. Eigentlich ist uns heute mal egal, denn wir sind zwischenzeitlich erfahren genug, um mit den Tiden umzugehen. Tiden-Berechnung heißt das im Seglerjargon. Um 18 Uhr ist Niedrigwasser, also laufen wir mit dem ablaufenden Wasser völlig risikolos mit.

Endlose Weite am Billriff

Endlose Weite am Billriff

Es zeigen sich einige neugierige Meeresbewohner im Wasser und auf der Sandbank.

Seehund am Billriff

Seehund am Billriff

Die Bilder sind mit großem Zoom aufgenommen – wir haben die Tiere in keiner Weise gestört oder verscheucht.

Seehunde am Billriff

Seehunde am Billriff

Auf dem Rückweg machen wir in der Domäne Bill einen Verpflegungsstopp und erholen uns im Strandkorb auf der neuen Sonnenterasse. Am frühen Abend sind wir zurück im Loog und wechseln auf das Fahrrad, als schnelleres Fortbewegungsmittel, um noch ins Dorf zu fahren. Der Seglerhafen zieht uns magisch an. Uns wundert doch, wie voll er ist. Er kann von Booten mit Festkiel und Tiefgang über 1,30 m gar nicht angelaufen werden. Zweieinhalb Stunden nach Niedrigwasser ist immer noch kein Wasser im Hafen, nur Schlick.

Seglerhafen Juist, 2 Stunden nach Niedrigwasser

Seglerhafen Juist, 2 Stunden nach Niedrigwasser

Kurz vor Sonnenuntergang (heute 21:48 Uhr) ziehen wir zum Fotoshooting an den Loog-Strand.

Juist 2016

Juist 2016