Exumas
Es hat einfach nicht sein sollen. Anni und Peer konnten im letzten Jahr sowie auch in diesem Jahr wegen Corona und den Quarantänevorschriften nicht zu uns in die Bahamas kommen. Und wir, wir brechen in Highborne Cay ab und gehen zurück nach Port Lucaya auf Grand Bahama. Die Schweinchen in Staniel Cay bleiben unbesucht, Pablo Escobars abgestütztes Drogenschmuggelflugzeug in Norman Cay, David Copperfields kleine Meerjungfrau am Piano u.v.m. bleiben von uns unbeschnochelt. Warum? Ich bin traurig und enttäuscht, aber der Verstand sagt, dass es für uns zu stressig ist, mit unserem Schiff zwischen Korallenriffen, Korallenköpfen und Sandbänken durch zu segeln. Wir haben in den Seekarten sehr viele Stellen mit 2 Meter Wassertiefe, die wir nur bei Hochwasser passieren können. Die Höhe der Gezeit beträgt + 1 m bei Hochwasser und – 0,30 m bei Niedrigwasser bezogen auf das Kartennull (LAT, lowest astronomical tide). Wenn wir nun bei auflaufendem Wasser über die Flachs segeln und im tieferen Gebiet ankern, steht bei Niedrigwasser statt 2 m im Flach nur 1,70 m und wir sind gefangen bis zum nächsten Hochwasser. Das wollen wir nicht mehr. Wir müssen frei sein, um jederzeit aus einem rolligen Ankerfeld oder bei schlechtem Wetter weg zu gehen. Das aber wiederum geht nur bei auflaufendem bzw. bei Hochwasser und das ist saudummerweise in den nächsten Tagen am Morgen und am späten Nachmittag. Morgens und am späten Nachmittag steht die Sonne so flach, dass die Korallen und Steine nicht zu erkennen sind. Die Sicht ist zwischen 11 Uhr und 14 Uhr am Besten. Also wenn wenig Wasser da ist. Wir drehen uns im Kreis. Freunde haben uns ihre Tracks (gefahrene Routen) geschickt. Vielen Dank, aber wir wissen nicht, bei welchem Tidenstand sie das gefahren sind. Vielleicht sind wir übervorsichtig.
Wir hingen jetzt drei Tage im rolligen Ankerfeld vor Highborne Cay auf einer Wassertiefe von 4 – 5 Meter, völlig ungeschützt vor den derzeit vorherrschenden südlichen Winden, sogar Ankerwache gingen wir in der ersten Nacht und nur solche Ankerplätze weit draußen sind mit unserem Tiefgang sicher machbar. Wir machen uns mangels Alternativen vom Acker mit Ziel Port Lucaya, Grand Bahama. Echt schade, aber wir haben die Situation in den Exumas falsch eingeschätzt, bzw. wir können uns mit unseren 2 Metern Tiefgang mit den Flachwasserbereichen nicht anfreunden.
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Auf unserer Weiterfahrt in Richtung Exumas verwerfen wir unseren Plan in Nassau, New Providence im Hafenbereich zu Ankern und am Tag drauf über die Yellow Bank/Exumas Bank zu segeln. Jochen macht den Vorschlag ans Westende von New Providence zu segeln und in der Clifton Bay zu Ankern. Das ist ein sehr guter Plan, weil in Nassau ist die Hafenbehörde wohl ziemlich ätzend und es kann durchaus vorkommen, dass Ankerlieger verjagt werden. Die zahlreichen Marinas in Nassau sind unbezahlbar.
Von der Clifton Bay aus ist es für uns wesentlich einfacher über die extrem flache Exumas Bank zu kommen. Wir bleiben so lange im tiefen Wasser „Tongue of the Ocean“ zwischen Andros und der Exumas Bank, bis wir auf einem der empfohlenen Wege exakt 90 Grad zum Highborne Cay segeln, bzw. mangels passendem Wind motoren können. Wir hatten durchgehend genügend Wasser unterm Kiel. Die niedrigste Stelle passierten wir bei Hochwasser, unser Tiefenmesser zeigte 5,90 Meter. Kein Vergleich zu dem Stress der auf uns zugekommen wäre, wenn wir von Nassau aus zu den Exumas gestartet wären. Über die Yellow Bank gibt es drei ausgewiesene Routen, die mittlere ist die tiefste und hat um die 3 Meter Wassertiefe. Slalomfahrt um die Korallenköpfe herum eingeschlossen. Und das über Stunden. Definitiv nicht vergnügungssteuerpflichtig mit 2 Metern Tiefgang.
Jetzt liegen wir sicher am Anker vor der Highborne Cay Marina und haben für morgen zunächst nur einen Plan: ausschlafen.
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Der erneute COVID 19 Test war negativ. Wie soll es auch anders sein? Wir halten uns strikt an die Vorschriften, weil wir die Notwendigkeit erkennen. Es muss sich was zum Guten verändern. Bald. Der Tourismus liegt weltweit komplett am Boden, hier sind kaum Fahrtensegeler, keine Kreuzfahrtschiffe, fast keine Hotels geöffnet, die komplette Touristen-Bespaßung tot. Im Grand Bahama Yacht Club kriegen wir sogar einen Sonderpreis. Es sind ja auch nur eine Handvoll Segler hier. (2 Amis und 3 Deutsche). Im Moment kreiseln ca. 40 Kreuzfahrtschiffe ohne Gäste rund um die Bahamas. Die Schiffe treiben im Tiefwasserbereich, weil die Betreiber die Liegegebühren in den Häfen nicht mehr bezahlen können.
Wir haben heute früh um 8 Uhr planmäßig den Grand Bahama Yachtclub verlassen und Kurs auf die Berry Islands abgesteckt. Unterwegs hatten wir netten Funkkontakt mit einem Kreuzfahrtschiff der Carnival Linie. Er hatte uns angefunkt, dass er seine Maschinen jetzt startet und wir uns frei halten sollen. Negativ! Wir segeln hoch am Wind und wollen auf keinen Fall unseren Kurs ändern und die mühevoll erkämpfte Höhe wieder wegschenken. Also ist der Jefe vom Carnival so nett und wartet mit dem Starten der Maschinen, bis wir ihn passiert haben. Er hat keine Eile, fährt über Stunden parallel zu unserem Kurs und funkt uns die gegnerischen Frachter aus dem Weg. Vielen Dank.
Gegen 18 Uhr erreichen wir die Ankerbucht bei Great Stirrup Island. Es ist windstill und es verspricht eine ruhige Nacht zu werden.
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Die vier Tage im Grand Bahama Yachtclub sind vergangen wie im Flug. Tag 1 mutierte zum Wandertag. Eine neue Bahama BTC SIM Karte fürs Telefon musste her. Die alte SIM Karte von 2020 konnte nicht wieder zum Leben erweckt werden. Weitere 35 Dollar als Spende verbucht. Just pay and smile. Wir latschen 75 Minuten zum BTC Shop um eine neue Karte zu kaufen. Fußgänger sind hier definitiv nicht vorgesehen. Wir laufen auf dem Grünstreifen am Rande der Straße. Ab und zu hupt uns ein Minibus an und signalisiert uns, dass wir ja auch Bus fahren könnten. Uns ist das Bussystem hier etwas suspekt. Wir laufen. Auf dem Rückweg wollen wir beim Vermieter von Motorrollern vorbei um für den nächsten Tag zwei Vespas klar zu machen. Nur leider sind wir „lost in Navigation“. Wir finden den Verleiher nicht an der angegebenen Adresse. Eine nette Dame in unserem Alter stoppt ihr Fahrzeug und erkundigt sich, ob wir ok sind. Sie sagt, sie hätte uns jetzt schon zweimal am Straßenrand laufen sehen. Das ist hier nicht normal. Das Auto ist das Fortbewegungsmittel der Wahl. Sie telefoniert diverse Autoverleiher für uns ab und kommt zum Ergebnis: Scooter gibt es keine. Keine Kreuzfahrttouristen, keine Scooter. Sie überredet uns förmlich in ihr Auto einzusteigen und nimmt uns einige wertvolle Kilometer in unsere Richtung mit. An der Kreuzung, an der wir uns nicht mehr verlaufen können (wir waren echt nie orientierungslos) lässt sie uns aussteigen. Keine 10 Minuten später hält das nächste Fahrzeug…ebenfalls eine Dame…sie hätte uns jetzt schon zweimal laufen gesehen, weit weg von hier… ob wir lost sind. Nein, alles in Ordnung. Wir schwören. Wir haben Wasser dabei und nur noch ca. 30 Minuten zu laufen. Das Resultat von Tag 1: Sonnenbrand, Blasen an den Füßen, aber wir können lokal telefonieren und bei Hertz am Flughafen einen Mietwagen bestellen.
Tag 2 beginnt relaxt. Ist auch gut so. Um 15:30 kommt der Shuttlebus von Hertz und holt uns ab damit wir den Mietwagen übernehmen können. Zusammen mit der Caroline Crew fahren wir am Nachmittag noch in den östlichen Teil von Grand Bahama. Hier hat Hurrikan Dorian im September 2019 zugeschlagen. Windgeschwindigkeiten von 295 Km/h und eine sieben Meter hohe Überflutungswelle haben bleibende Spuren hinterlassen. Überall zerstörte und verlassene Häuser, abgestorbene Bäume, abgeknickte Stromleitungen. Deprimierend. Der Lucayan Nationalpark existiert noch und wir können die Ben’s Cave und die Burial Mound Cave besichtigen. Zwei der offenen Spots des Höhlensystems das hier die Insel durchzieht. Am Abend schickt uns unser Dockmaster Adrian zum Fish fry am Smith’s Point Beach zum Abendessen.
Am Tag 3 steht der Garden of the Groves auf dem Plan. Ein schön angelegtes Refugium mit Teichen, tropischen Pflanzen, sprechenden Papageien, Wasserschildkröten und kleinen Echsen, ein kleines Labyrinth lädt zum Meditieren ein. Anschließend fahren wir nochmals zum Lucayan Nationalpark und machen die südlichen Runde über den Gold Rock Creek zum Gold Rock Beach und zurück über den Mangrove Smash. Hört sich alles furchtbar weit an, aber in weniger als einer halben Stunde sind wird rum.
Nun noch den verpflichtenden 2. COVID 19 Test bestehen und wir können morgen weiter segeln.
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Geschafft. Angekommen auf den Bahamas. Aber hart erkämpft. Zwar nur 144 Meilen von Cape Canaveral bis West End, Bahamas, aber die Überquerung des Golfstroms war echt heftig, zumal das vorhergesagte Wetter ca. 12 Stunden früher dran war als prognostiziert. So hatten wir im nordsetzendem Golfstrom statt Wind aus WSW Wind aus NNE. DAS IST ECHT NICHT WITZIG. Auch die Handbücher sagen, dass bei der Querung des Golfstroms alle Windlagen mit Nordkomponente tunlichst zu vermeiden sind. Das gibt Elefantenwellen. Wie im Zirkus, Rüssel an Schwänzchen, das Wellental und der mächtige massige Körper als Wellenberg. Der Wille war ja da. Hat eben nicht ganz so funktioniert wie geplant.
Die Einklarierung in West End auf Grand Bahama ging recht unproblematisch. Unser online ausgefülltes und beantragtes Cruising Permit wurde abgestempelt, kurz noch die online eingegeben Daten abgecheckt. Haken dran. Nun noch die Einreisekarte für die Immigration ausfüllen und wir dürfen uns frei bewegen. Am Tag 5 nach unserer Einreise müssen wir nochmals zum Coronatest, der mit Sicherheit wieder negativ sein wird, da wir ja geimpft und vorsichtig sind. Zur Belohnung gab es am zweiten Reisetag noch einen wundervollen Segeltag. Ein Segeltag, von dem alle Segler träumen. Zusammen mit der SY Caroline verlegten wir von West End in den Gand Bahama Yachtclub nach Lucaya. Eine Strecke von lediglich 26 Meilen. Wenn zwei Segelschiffe aufeinander treffen gibt es sogleich eine Regatta, gemeinsames Segel ohne viel Welle bei konstanten 12-19 Knoten Wind ergab einen berauschenden Segelnachmittag. Vielleicht sogar einen der schönsten der letzten Jahre. Segeln mal etwas anders. Nicht nur von A nach B kommen, sondern ohne Zeitdruck und nur der Lust am Sport folgend. Grandios! Das hat uns, zumindest an der US Ostküste, durch die ständige Berechung der Tiden, bzw. der Wasserstände und Strömungen gefehlt.
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Großes Kino zum Abschied von Cape Canaveral
Am Freitag, 23.04.2021 um 5:49 Uhr in der Früh startet gegenüber auf dem Nasa-Gelände Elon Musks Raumfahrtunternehmen die SpaceX Trägerrakete mit der bemannten Dragon Raumkapsel zur ISS. Vom Balkon des Port Canaveral Yacht Clubs haben wir den optimalen Überblick. Beeindruckend. Vor allem, dass sich die Booster irgendwann lösen und zur Erde zurück kehren, wieder aufbereitet und verwendet werden.
Danach ist Büroarbeit angesagt. Den ganzen Behördenkram mit den Bahamas müssen wir online erledigen. Besonderes nervig war, dass das Ergebnis des PCR-COVID 19 Tests nicht innerhalb 24 Stunden vorlag. Den Test hatten am Mittwoch Vormittag gemacht und das negative Ergebnis kam erst am Freitag Vormittag. Das große Problem ist, dass der Test bei der Einreise auf den Bahamas nicht älter als 5 Tage sein darf. Dieser Test, der zudem noch von einem von den Bahamas anerkannten Labor durchgeführt werden muss, muss also im Online-Antrag für das Bahamas Health Visa hochgeladen werden. Das entsprechende Health Visa nebst extra Corona-Krankenversicherung wird innerhalb 24 Stunden erteilt. Immerhin zählt der Testtag als Tag „0“. Späteste Einreise auf den Bahamas für uns ist somit am Montag Vormittag.
Nun gesellte sich ein weiteres Problem hinzu, nämlich dass die amerikanische Behörde, die CBP, am Freitag Nachmittag um 17 Uhr schließt und erst am Montag um 8 Uhr wieder öffnet. Wie bitte, soll das gehen? Wir können nicht ausklarieren, ohne dass wir die Einreisegenehmigung für die Bahamas haben. Und hinsegeln 20-24 Stunden müssen wir ja schließlich auch noch. Das Wetter sollte auch einigermaßen passen. Deswegen auch die Entscheidung von Sonntag auf Montag zu segeln.
Also beim Gesundheitsamt auf den Bahamas anrufen, 15 Minuten in der Warteschleife hängen und anschließend das Problem schildern. Schlussendlich kriegen wir am Freitag Nachmittag, kurz bevor die amerikanische Behörde schließt die Einreiseerlaubnis. Jetzt noch ausklarieren. Goodbye America.
Zurück auf dem Schiff gehen wir schon wieder online um die Bahama Cruising License zu beantragen. Hierzu muss das Bahamas Health Visa hochgeladen werden. Wenn das anerkannt wird, darf online 300 US Dollar bezahlt werden. Wenn die Zahlung bestätigt wurde, kann das Cruising Permit runter geladen werden.
Soweit so gut. Ohne Internetzugang keine Reise. Wir waren ganz kurz davor, die Reise zu den Bahamas zu knicken.
So langsam bin ich für den Stress zu alt!
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Kaltstart um 5:45 in der Früh.
Es geht in den ersten Segeltag nach 14 Monaten. Die Route zwischen Brunswick und Cape Canaveral fahren wir schon zum vierten Mal, also passt das. Nur die Taktik haben wir geändert. Nicht mehr Abends raus und uns zwei Nächte um die Ohren schlagen, damit wir genügend Zeitpuffer zum Einlaufen bei Tageslicht haben, nun ganz früh morgens raus und am nächsten Tag am späten Nachmittag ankommen. Klappt auch. Zwar überwiegend unter Motor weil der Wind einschläft bzw. am Samstag Vormittag direkt auf die Nase weht. Egal. Die Taktik kostet uns zwar einige Liter Diesel, aber Nachtschlaf ist ja unbezahlbar und somit gleicht sich nun alles aus. Jetzt sind wir in Cape Canaveral, also über Los, nicht im Gefängnis und starten da, wo wir im letzten Jahr unsere Tour unterbrochen haben. Im Jahr 2020 also, zurück in der Zukunft.
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Endlich, nach 11 Wochen und bevor wir uns vollends hier festsaugen wird es am Freitag beim ersten Tageslicht losgehen. Kurs Cape Canaveral. Wie im Vorjahr, nur mit dem Unterschied, dass wir dieses Mal nicht umkehren und nach Hause fliehen, sondern noch die Bahamas besuchen. Die Marinagebühren sind bezahlt, der Komfort der heißen Dusche, der freien Waschmaschinen und Trockner ist genossen; die zweite BioNtec Pfizer Impfung ohne Nachwehen abgegriffen. Die CBP (Zoll und Grenzbehörde) hat uns ein „Permit to proceed“ für Cape Canaveral erteilt. Los geht es.
Mit uns wird die Sy Caroline auslaufen. Sie hat den immensen Vorteil eines Schwenkkiels, sodass die Caroline tidenunabhängig den Intracoastal Waterway befahren kann. Das ist mit unserem Tiefgang von 2 Metern zu stressig, also geht es für uns raus auf den Atlantik und in einem Rutsch runter nach Florida.
Und das muss jetzt einfach sein:
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Ostersonntag in Brunswick
Geweckt werden wir durch eine Flex auf dem Nachbarschiff. Der Nachbar lässt gerade seinen Ankerkasten umbauen und die Combo des Marine Services ist gestern nicht fertig geworden. Alles Zirkusleute hier! Harz zum Laminieren wird auch versprüht, als Schutz für die Nachbarlieger hält der HiWi eine Pappe. Der Wind, für uns, steht gut. Kein unerwünschter Kleb auf dem neuen Teak. Alles gut; die Aussicht, dass es ein guter Tag wird ist da. Fahrräder nehmen oder laufen? Wir nehmen die Fahrräder. St. Simons Island oder Jekyll Island. Jekyll Island. Knapp 20 km hin, 20 km zurück. An sich für uns keine Entfernung. Mit normalen Tourenrädern ein Spaziergang. Die Leihräder hier bescheren uns ein höheres Handicap, single speed ist die gängige Übersetzung, also treten was das Zeug hält. Zwei Brücken sind zu überwinden. Die große Sidney Lanier Bridge (Nationalstraße 17) und die Brücke über den Intercostal Waterway. Wir verfahren nach dem Motto, was nicht explizit verboten ist, ist erlaubt. So radeln wir auf dem Standstreifen der Bundesstraße über die große Brücke und entlang der einzigen Einfallstraße nach Jekyll Island.
Auf Jekyll Island ist der Bär los. So viele Osterurlauber sind da, dass wir im Freien mit Maske umhergehen. Kurz ein Eis auf die Hand und dann wieder aufs Fahrrad um die Insel zu erkunden. Der Strand ist wie jeder Strand auf der Atlantikseite. Wie an hunderten anderen Orten hier: Dünen, Sandstrand, je nach Tide breiter oder schmäler.
Sehr schön anzuschauen ist der historische Teil der Insel. Wunderschöne, gut erhaltene Sommerhäuser aus der Zeit um 1900.
Außergewöhnlich ist, dass ein ausgewiesener Radweg die Insel durchquert. Radwege in den USA gibt es eigentlich gar nicht. Auf dem Radweg fahrend kommen wir zum einmaligen, erstmaligen Erlebnis einen ausgewachsenen Alligator in Freiheit zu sehen. Direkt neben dem Radweg. Klar, es stehen Warnschilder da, aber die haben wir bislang nie ernst genommen. Jetzt schon. Das Areal in dem diese possierlichen Tierchen leben ist nur durch einen einfachen „Zaun“ abgegrenzt. Holzpfosten und je eine fingerdicke Schnur oben und in halber Höhe, das war’s. Tier und Mensch können da ohne weiteres durch. Für diejenigen, die wissen was sich hinter der Absperrung befindet ist das gut, die anderen leben im Risiko oder nicht mehr lange.






















