Costa Rica – Tierra Verde_7


Monteverde und Santa Elena

Zurück in den Bergen. Monteverde und Santa Elena sind Dörfer, die sich dem Ökotourismus verschrieben haben. Auf 1400 Meter Höhe, im Nebelwald gelegen, überbieten sich die Hotels, Lodges und Adventure Tour Veranstalter. In normalen Zeiten kommen hier bis zu 10.000 Besucher in über 50 Hotels und Lodges unter. Zur Zeit ist nichts normal, viele Hotels und Läden haben geschlossen. Die, die geöffnet haben halten sich an strikte Hygieneprotokolle. Selbst vor dem Zustieg zum Shuttlebus ist Hände- und Schuhdesinfektion sowie Fiebermessen angesagt. Uns wird bis zu vier Mal täglich Fieber gemessen, je nach Aktivität. Am Morgen holt uns der Shuttle zum Nebelwaldreservat Santa Elena ab. Wir machen die Hängebrückentour durch den Nebelwald – heute Regelwald. 100 % Regen und 100 % Wald.

Acht Hängebrücken mit bis zu 170 m Länge sind auf dem Rundweg zu überqueren. Der Funfaktor leidet extrem unter dem Regen – Nebel wäre ja ok.

Wir sehen trotzdem einige Tiere. Kolibris, Nasenbären, Klammeraffen und sonstige Vögel. Den Quetzal sehen wir nicht, wir sind heute ohne Guide unterwegs. Es soll hier 400 Vogelarten, 1200 Amphibien und Reptilienarten, 5000 Insektenarten geben. Insektenstiche haben wir genug – also ist das Viehzeugs da. Wir sehen auch keine Jaguare, Ozelots, Pumas, Margay und Jaguarundis, die hier auch durch die Gegend streifen sollen. Nach drei Stunden sind wir so durchnässt und durchgefroren, dass wir froh sind, dass uns der Bus wieder abholt. Zurück im Hotel mummeln wir uns in die warmen Steppdecken ein und kriegen für den Rest des Tages die Kurve nicht mehr. Das Wetter ist total crazy. Wir sitzen auf der überdachten Terrasse, die Sonne scheint bei strahlend blauem Himmel und dennoch treibt der Wind den Sprühregen kilometerweit den Hang hinunter. Das Gute an dieser Wettersitiation ist, dass wir so zu sagen einen Dauerregenbogen sehen. Steht die Sonne im Westen braucht man nur freie Sicht im Osten und schon ist er da, der Regenbogen manchmal auch zwei.