Costa Rica – Tierra Verde_6

Von La Fortuna fahren wir am Arenalsee entlang. Der Wunsch, die Vulkane ohne Wolkentopping zu sehen erfüllt sich nicht. Nach knapp 200 km in Richtung Pazifikküste wird es zunehmend heiß und sehr trocken. Hatten wir in La Fortuna angenehme 20 – 22 Grad, sind es auf der Autobahn, der Panamericana, schon 34 Grad. Das bleibt jedoch nicht so. Nach Liberia, der trockensten und heißesten Stadt Costa Ricas, geht es rechts ab, 25 km in die Natur. Unser Hotel Hacienda Guachipelin liegt im Nationalpark Rincon de la Vieja, inmitten im Trockenwald, umgeben von Vulkanen. Unzählige Flüsschen stürzen sich die Vulkanhänge hinab. Cataratas (Wasserfälle) überall.

Bereits an der Hotelrezeption werden wir durchgetaktet. Am Nachmittag haben wir den fußläufig erreichbaren Wasserfall auf dem Plan, zum Abendessen müssen wir pünktlich um 18 Uhr dastehen. Hygiene- und Abstandsprotokoll schreiben das so vor. Überall, vor den Läden, den Cafés, den Restaurants, der Hotelrezeption, am Eingang zu Nationalpark stehen Außenwaschbecken. Händewaschen und Desinfektion mit Alkohol, dann noch über getränkte Fußmatten laufen ist Pflicht. Mundschutz so wie so. Das Abendessen im Restaurant wird per WhatsApp bestellt. Selbst die Rückfrage welche Temperatur das Steak haben soll kommt übers mobile Endgerät. So wenig Kontakte wie möglich.
Am nächsten Tag ist um 8 Uhr Frühstück, um 9 Uhr sollen wir am Eingang des Rincon de la Vieja Nationalparks sein. Wir laufen den Loop unterhalb vom Vulkan, Einbahnstraße. Vorbei an brodelnden und stinkenden Vulkanschlammbecken, Mini-Vulkane dampfen uns ein, schwingende Hängebrücken geleiten uns über den ein oder anderen Rio oder Wasserfall.

Heißer Wasserdampf

In den Bäumen schwingen Klammer- und Weißkopfaffen. Fotografieren lassen sie sich schlecht, die sind zu schnell und zu gut getarnt. Am Nachmittag stehen weitere Wasserfälle, der Red Pool, ein natürlicher Pool umgeben von hellroten Felsen und die Hot Springs auf unserem Plan.

Hot springs und zum Abkühlen in den Gebirgsbach

Hot springs

Brav halten wir uns an die Taktung. Nur das Baden fällt aus. Der Red Pool hätte mir schon gefallen, aber das Gebirgswasser war zu kalt. Die heißen Pools der Hot Springs werden mit Wasser vom Vulkan gespeist. 40 Grad. Aber irgendwie zieht es uns nicht in die überdimensionalen Badewannen. Der Wasserdurchsatz ist zu gering, wir befürchten eine bakterielle Durchseuchung – das brauchen wir nicht.