Ende Winterlager

Woche vom 17.03. bis 23.03.2014
Hooksiel, Werft
Walter hat das Unterwasserschiff bereits in der ersten Märzwoche komplett gestrichen während ich krank zu Hause war. Jetzt sind wir gemeinsam in Hooksiel – und es ist, wie nicht anders zu erwarten, arschkalt!
Die Außenhaut (alles was über Wasser ist) ist jetzt dran. Mit Neutralseife den Schmutz abwaschen, Politur auftragen und nachpolieren. Dienstags die Steuerbordseite und mittwochs die Backbordseite. Leider hat die Winterplane einige Scheuerstellen hinterlassen, die sich nicht mehr rauspolieren lassen. Donnerstag ist endlich die Sonne am Himmel und wärmt uns den Rücken. Kran-Termin – 9 Tonnen Schiff hängen am Kran und werden ganz sanft ins Wasser gelassen. Nun ist die Sunrise wieder in ihrem Element. Somit wird auch das Leben an Bord wieder möglich! Die Wassertanks werden mit Frischwasser gefüllt, Kaffee und Tee gekocht und vor allem kann das schmutzige Geschirr endlich gespült werden. Am Freitag sollte eigentlich Michael Wnuk kommen, um die Probleme mit dem Icom IC-M802 und dem Pactor zu prüfen – leider muss er den Termin verschieben. Er wird erst am Sonntag kommen – also umdisponieren! Am Freitag regnet und bläst es aus allen Rohren, wir können draußen nichts tun. Wir fahren nach Bremen, um dem Schiffsausrüster einen Besuch abzustatten. Brauchen noch „Knallzeugs“ – also rote Fallschirmraketen. Da die aber unter das Sprengstoffgesetz fallen, können die nicht bestellt und natürlich auch nicht per Post verschickt werden, nur persönlich abholen geht – ist aber nicht ganz so einfach! Die liegen nämlich auch beim Ausstatter im Tresor und ausgehändigt werden die Knaller nur gegen Vorlage des Fachkunde-Nachweises nach dem Sprengstoffrecht. Da haben wir jetzt ein kleines Problem, den Nachweis hat Walter ja – aber der liegt zu Hause im wilden Süden. Also Sohnemann anrufen „Hast du schon Mittagspause gemacht?“ Nein – dann bitte jetzt ins Auto setzen, nach Hause fahren, Schein raussuchen und an den Ausstatter faxen. Gut! Eigentlich – aber auf dem Fachkundenachweis ist kein Passbild. Wird so nicht akzeptiert und Walter hat weder Führerschein noch Ausweis zu Identifikation dabei. Ok, auch das kriegen wir hin! Sohnemann anrufen „Bist du schon wieder auf dem Weg zur Arbeit?“ Fast – also zurück, Perso durchfaxen. Gut – der neue Perso lässt sich zwar kopieren, das Passbild jedoch wird schwarz. Die Leute vom Ausstatter haben jetzt auch die Faxen dicke, hängen den Fachkundenachweis und die halblebige Personalausweiskopie an den Auftragsschein und händigen uns den „Sprengstoff“ aus.
Aber dass ich das Zeugs dann nachmittags im Rucksack durch Bremen trage, juckt kein Schwein. Irgendwie muss ich das Ganze ja zum Schiff bringen und den tragbaren Tresor habe ich leider jetzt grad nicht dabei.
Da jeder Schiffausstatter, ähnlich wie ein Baumarkt, eine unendliche Fundgrube ist, lassen wir schlappe 500 Euro an der Kasse liegen. Es bewahrheitet sich wieder mal der Spruch: „Segeln ist unter der (kalten) Dusche zu stehen und Hundert-Euro-Scheine zu verreißen“.
Abends gibt es „zu Hause“ ein leckeres Schweinegulasch vom Schwäbisch-Hällischen-Landschwein aus der Dose, Nudeln und grünen Salat. Die Dosen sind vom Sommer 2013 noch übrig, haben in der Styropor-Box auf dem Schiff überwintert. Ein absolutes Proviant-Muss! Fleisch von fair gehaltenen Landschweinen, sehr geschmackvoll zubereitet, gut stapelbar und zwei Jahre haltbar. Mehr dazu unter schnelle Feinkostgerichte http://shop.besh.de/ . Für 2014/15 habe ich bereits 50 neue Dosen bestellt. Auch Bio-Wurstdosen sind dabei. Jetzt werde ich noch Dosenknödel ordern und testen. Wenn die was können, dürfen die auch mitreisen.
Der Termin am Sonntag mit Michael Wnuk klappt auch, die Probleme mit dem Funken sind soweit behoben.
Am Sonntag Abend geht es über Moers und Düsseldorf zurück nach Weinstadt.