Vorbereitungen

Der letzte Eintrag ist vom 04.10.2013 – schon etwas länger her. Die Sunrise ist seit Mitte Oktober 2013 wieder in Hooksiel in der Werft. Hoch und trocken. Am 24.01.2014 waren wir auf der Bootsmesse in Düsseldorf und sind abends weiter nach Hooksiel gefahren. Gegen 21 Uhr, mit knurrendem Magen angekommen und festgestellt, dass es nirgends in Hooksiel und Umfeld noch etwas Warmes zum Essen gibt. Alles abgeschlossen, verrammelt, nicht mehr existent, Winterruhe etc. Die Rettung war doch tatsächlich ein Supermarkt, der bis 22 Uhr offen hatte. Sixpack Jever, Päckchenbrot, Käse und Schinken gekauft und weiter zur Werft. Die sunrise, dick mit der Winterplane verpackt, geentert und erst mal die Standheizung angeschmissen. Die ganze Zeit war kein Frost, aber ausgerechnet jetzt blies es aus allen Rohren und es hatte Minus 8 Grad. Außerdem sind die Polster beim Segelmacher eingelagert – gut, dass wir einen schönen flexiblen Lattenrost haben und die Matratzenauflage noch da war. Naja Schlafen ist anders und außerdem war es so arschkalt, dass weder Jogginganzug, Wollschal um den Kopf noch Winterschlafsack Wirkung gezeigt haben. War schon ein bisschen arg doof, nicht wieder zum Holländer zum Übernachten zu gehen. Außer dass wir die Flüssigkeitssammelbehälter vom Feuchtigkeitskiller geleert haben, haben wir nichts getan. Walter hat noch kurz einige Aufträge mit dem Werftmeister durchgesprochen und nach dem Frühstück beim Bäcker Ulfers Eden sind wir wieder Richtung Weinstadt los.
Die ToDo-Liste für zu Hause wird immer länger. In den nächsten 5 Wochen sind folgende Dinge noch zu erledigen: Garagentor erneuern (Holz ist verwittert), Garagenfassade neu streichen, Gartentore erneuern, restliche Fenster streichen, Platten im Garten neu verlegen (Stolperstellen), Arztbesuche, Impfungen, Auslandskrankenversicherung, Kfz-Versicherungen, Nebenkostenabrechnungen, Einkommensteuer 2013, Revierführer und Hafenhandbücher sowie Seekarten studieren und fehlendes nachkaufen, etc.
Ein Erfolgserlebnis hatten wir am 06.02.2014 – wir hatten einen Termin beim US-Konsulat in Frankfurt! Vorausgegangen war eine Internet-Odyssee auf der Website des US-Konsulats. Geschlagene 3 Wochen haben wir gebraucht um alle Onlinefragebögen auszufüllen, die Freigabe zu erhalten, dass wir EUR 240,00 überweisen dürfen und nach bestätigtem Zahlungseingang durften wir einen Interviewtermin in Frankfurt vereinbaren. Nun haben wir das gewünschte B2-Visa im Pass und können hoffentlich irgendwann 2015 auf die US-Virgin-Islands, die Bahamas oder an der US-Ostküste einreisen. Sicher ist das nicht, aber die Möglichkeit besteht. Ausgeschlossen diesen Akt von unterwegs aus zu machen.
Ich bereite mich auf die Reise vor, indem ich versuche das verschüttete Schulfranzösisch auszugraben (ganz großen Dank an meinen Lehrer Dietrich), und pro Woche zwei Mal zur Sporttherapie und ein Mal zur Rückenschule in die VfB Reha Welt gehe. Die ganzen Verspannungen und Fehlhaltungen durch die jahrzehntelange Arbeit am Computer sind heftig und kaum (Fehlhaltung) zu korrigieren. Ich habe über 30 Jahre Fulltime am Computer gearbeitet und immer am Schreibtisch gesessen (ja, ich kenne noch den Commodore, die IBM/36 und auch das MS-DOS-Betriebssystem) und auch die Zeiten, als es im Rechnungswesen nur Additions- und Schreibmaschinen gab. Außer, während der Ausbildung durfte ich noch Lochstreifen und Lochkarten stanzen und die ganzen Stapel durch Sortiermaschinen rauschen lassen – das war noch echte Handarbeit und noch einigermaßen nachvollziehbar. Schnee von gestern – meine Halswirbelsäule ist futsch, ein Doppelkinn habe ich auch und die Augen sind ebenfalls nicht mehr so gut. War Zeit endlich aus dem Arbeitsleben auszusteigen. 
Walter hat immer noch Probleme mit dem „Tennisarm“, obwohl er nie einen Tennisschläger in der Hand hatte. Ist wohl dem Ausbau von Peers Wohnung geschuldet; für einen Menschen mit sitzender Tätigkeit sind Bauarbeiten eben Gift. Aktuell arbeitet er die ToDo-Liste ab (siehe oben, halt überwiegend Bauarbeiten), telefoniert mit Bootsausrüstern, Handwerkern, Versicherungen etc. Für ihn ist es ebenfalls Zeit endlich Urlaub, Urlaub, Urlaub und noch mal Urlaub zu haben.