Flug nach Bogota

Wir warten vor dem Avianca Schalter in München auf den Check in für den Flug nach Kolumbien. Das Licht am Schalter geht an und aus allen Ecken strömen Leute sternförmig auf das Viehgatter für den Check in zu. In Lichtgeschwindigkeit entsteht ein kolumbianisches Chaos vom Feinsten. Kreuz und quer Koffer, Kofferkulis, Kinder mit Kopfhörern auf selbigem irren ziellos durchs Gemenge. Zwischendurch entdeckt die Bundespolizei ein vergessenes Handgepäck ohne die dazugehörige Person abseits des Menschenrudels. Funksprüche werden abgesetzt, der Bereich um das Gepäck mit Absperrband gesichert. Das Gepäckstück wird mit Maschinenpistolen bewacht. Eine Lautsprecherdurchsage bittet den Kofferbesitzer darum, sich einzufinden. Und – wirklich wahr – irgendwo im Menschenrudel löst sich eine Person, die sich daran erinnert, dass sie außer den zwei aufzugebenden Gepäckstücken auch noch Handgepäck hatte. Ist schon schwer da den Durchblick zu behalten. Zwischenzeitlich sind wir am Schalter angekommen, zeigen unser elektronisches Ticket und unsere Pässe. Das Flugticket wird geprüft und nicht für gut befunden. Avianca will uns nicht mitnehmen, weil wir weder Rückflug- noch Weiterflugtickets haben. Avianca sagt, wir dürfen so nicht in Kolumbien einreisen und sie verweigern uns die Beförderung. Wir sollen aus der Schlange wieder raus und ein Weiterflugticket nach irgendwo nicht in Kolumbien kaufen. Das wäre dann ok und wir könnten dies ja wieder stornieren, wenn wir in Cartagena angekommen sind. Nein Leute, den Scheiß mach ich nicht mit. Die Teufelchen in meiner Birne laufen Amok. Ich wedle mit der temporären Importlizenz für die Sunrise und sage, dass wir Kolumbien im Februar auf dem Seeweg verlassen. Keinen Zentimeter gehe ich hier weg. Auflauf von vier Avianca Mitarbeiten. Zwei erklären sich bereit, unsere Schiffsdokumente zu kopieren und die Immigration in Bogota zu kontaktieren. Gefühlte Stunden später kommt das OK. Geht doch! Jetzt noch mit der halben Büroausstattung durch den Sicherheitscheck und dann abheben.