Kolumbien_22

Santa Marta – Cartagena 120 Meilen
Mit oder ohne Stopp in Puerto Velero war die Frage. Walter war für den direkten Kurs nach Cartagena. Elke, Anni und Peer wollten in Puerto Velero eine Nacht ankern. Tagsüber baden und chillen und am nächsten Abend durch die Nacht weiter nach Cartagena segeln. Wir segelten direkt nach Cartagena. Noch Fragen?

Ansteuerung Cartagena im Morgengrauen

Ansteuerung Cartagena im Morgengrauen

Insgesamt hatten wir überaus faire Bedingungen. Anfangs und im Mündungsgebiet des Magdalena Rivers hatten wir eine kreuz und quer laufende Welle, aber je näher wir nach Cartagena kamen, beruhigte sich auch dies. Die Wetterwelt Windprognose war ebenfalls wieder sehr zutreffend. Passageweather und die U-Gribs sagten Flaute und welch Wunder, wir konnten mit Vollzeug bis zu Ansteuerungstonne von Bocachica segeln. Durch den Kanal von Bocagrande zu gehen trauten wir uns mit unseren 2 Metern Tiefgang nicht. Die verrückten Spanier hatten im 16. Jahrhundert kurzerhand mal die Bucht Bocagrande zugemauert. Die habgierige Flotte unter der Flagge der britischen Krone wurde hierdurch erfolgreich von der Einnahme Cartagenas abgehalten. Wirklich, eine Mauer, die nun 60 cm unter dem Wasserspiegel liegt zieht sich von Cartagenas Halbinsel Bocagrande zur Insel Tierra Bomba. Mittig ist eine betonnte 30 Meter breite Rinne mit etwas mehr als 2 Meter Wassertiefe, die von der Sportschifffahrt benutzt werden kann. Nicht von uns. Wir nahmen 14 Meilen Umweg in Kauf und nahmen die Einfahrt durch die Bocachica. Links und rechts befinden sich noch Reste von den spanischen Verteidigungsforts.

Bocagrande mit Reste der Mauer nach Tierra Bomba

Bocagrande mit Reste der Mauer nach Tierra Bomba

In Cartagena angekommen machten wir uns das kolumbianische Chaosmanagement zu Nutzen und nervten die Bediensteten des Club de Pesca mittels Funk und Auf- und Abfahrens so nachhaltig, dass sie uns einen schönen Liegeplatz gaben. Grins. Weil die Reservierung mittels E-Mail war zuvor abschlägig entschieden worden und auch der Anruf von Kelly aus Santa Marta brachte keinen entsprechenden Bescheid. Hartnäckigkeit zahlt sich aus. So liegen wir nun komfortabel am Steg. Können die sanitären Anlagen nutzen, zu Fuß in die Stadt und haben schlechtes WiFi.