Kuba_4

Kuba_4 16.03.2017
Nach einem fürstlichen Frühstück stellen wir uns an die Bushaltestelle vom hop on -hop off Touristenbus. Wir werden eingenebelt von den Abgasen der Oldtimer. Selbst die Linienbusse rauchen wie früher bei uns die Fabrikschornsteine. Bernd hat die Nase voll und will schon weg gehen, als doch tatsächlich der Bus mit 20 Minuten Verspätung um die Ecke biegt. Auf dem luftigen Oberdeck sieht die Welt schon wieder klarer aus. Überhaupt ist es momentan ziemlich frisch in Havanna. Es bläst ein kalter Nordwind durch die Straßenzüge. Wir verlassen den Bus in der Stadtmitte beim Capitol.

Havanna

Havanna

Birgit und Bernd zieht es in das Museum der Revolution, wir gehen ins Museum Belle Art. Panzer, Kübelwagen, abgeschlossene Flugzeuge und der Personenkult um Che, Fiedel und Raúl interessiert uns nicht ganz so arg. Es ist zwar die Geschichte Kubas, aber die ist mittlerweile Geschichte. Es bleibt zu hoffen, dass das hervorragende Bildungssystem und die gute ärztliche Versorgung nicht unter dem zu erwartenden Umbruch leidet. An allen Ecken gibt es mittlerweile Internet-Hotspots, die Jugend hantiert mit Smartphones wie in anderen Großstädten der Welt auch. Nur dass es hier wesentlich komplizierter ist ins worldwide Web zu kommen. Es muss eine Karte zu 1,50 für bis zu 4,00 Peso convertibile (CUC), je nach Angebot und Nachfrage, erworben werden, die aussieht wie ein Parkticket bzw. wie ein Rubbellos. Den Zugangscode muss man freirubbeln und dann kann man an einem der vielen Hotspots versuchen für eine Stunde ins www zu kommen.
Die privaten Restaurants (Paladares) und Pensionen schießen zumindest hier in Havanna förmlich aus dem Boden.
Am Nachmittag vollenden wir unsere Stadtrundfahrt mit dem Touristenbus. Wir kommen durch die Stadteile Vedado und Miramar. Hier gibt es überwiegend kleinere Wohnhäuser, die gut erhalten und gepflegt erscheinen. Auch europäische Nobelautos und Mittelklassewagen biegen schon mal um die Ecke. Die Oldtimer sind jedoch eindeutig in der Mehrzahl.
Den Tag lassen wir in der Altstadt in der Touristenmeile Obispo ausklingen.

Fidels vergessene Kameraden auf Betteltour in Alt-Havanna

Fidels vergessene Kameraden auf Betteltour in Alt-Havanna

Kuba gestern und heute

Kuba gestern und heute

Auch die Bar El Floridita mit Hemingway als Metallskulptur an der Bar besuchen wir – das gehört eben dazu.

Touristen-Hotspot

Touristen-Hotspot

Blech-Hemingway im Eck  in seiner Stammbar Floridita

Blech-Hemingway im Eck in seiner Stammbar Floridita

Der Strawberry-Daiquiri schmeckt scheußlich chemisch, sollte man hier nicht trinken. Besser dann doch einen normalen Daiquiri, der von den Barkeepern wie am Fließband produziert wird. Es stehen drei Reihen zu je 20 Gläser hinter der Theken und das Getränk wird wie mit der Gießkanne ausgeschenkt.

Frozen Daiquiri in Serienproduktion

Frozen Daiquiri in Serienproduktion

Anders ist der Rummel nicht zu stemmen. Eine nette Girlie-Truppe spielt lateinamerikanische Musik und lässt den Spendenhut kreisen.

Damen-Quintett

Damen-Quintett

Richtig gebettelt wird hier nicht, es wird immer eine Leistung angeboten zum Beispiel ein Tütchen mit Erdnüssen zu 1 Peso, oder fürs Fotografieren wird schon mal eine Spende verlangt. Damit kann man umgehen.

Bettelhund

Bettelhund

Fotos nur gegen Bares

Fotos nur gegen Bares