Zweite Chance, dieses Mal zu Fuß, 25 Minuten immer der Hauptstraße entlang. Es hat sich wirklich gelohnt. Wir holen uns eine Karte von Downtown Charlotte Amalie und machen den beschriebenen Stadtrundgang durch den alten historischen Stadtkern. Die Straßen heißen Dronnings Gate, Nye Gate, Norre Gate, Kongens Gade usw. Die alten Gemäuer beherbergen zu 90% Schmuck- und Uhrenläden sowie sonstige Läden mit den bekannten Luxuslabels der Welt – alles zollfrei!
Die Preise sind trotzdem zum Abwinken! Sehr gut erhalten und gepflegt und als Touristenattraktion ausgewiesen sind die historischen Gebäude aus der Zeit der dänischen Herrschaft über die Insel. Zum Beispiel Fort Christian, Frederik Kirche und die vielen alten Staffeln, die die Dänen in der hügeligen Stadt angelegt hatten.
Wir steigen die 99 Steps zu Blackbeard’s Castle hoch – leider nur dienstags zu besichtigen. Aber die Verwalterin würdigt unseren schweißtreibenden Aufstieg und lässt uns kurz in den Innenhof schauen. Auf den Turm dürfen wir erst am Dienstag. In diesem Stadtbezirk wirkt alles aufgeräumt und sehr europäisch.
Das einzige was wir hier vermissen ist die leckere Eiscreme, den Kaffee und die Caneel-Schecken dazu. Hier gibt’s nur an der Strandpromenade einige Bars und Restaurants. Statt Kaffee gibt’s ein Tonicwasser und den Rest denken wir uns. Wir gehen weiter in Richtung Yacht Hafen Grande, hier finden wir die nächste Shoppingmall – fast alles hat geschlossen. Um vier Uhr Nachmittags. Im Yachthafen liegen einige Mega-Motoryachten und überall hängen Hinweise, dass fotografieren an den Stegen verboten ist. Sicherheitskräfte sind an jeder Ecke, stets freundlich und hilfsbereit. Wir suchen den Scooter-Verleiher, der hier irgendwo sein soll. Nachdem wir eine Stunde durch die nächste Shoppingmall, die Havensight, gelaufen sind werden wir fündig. Der Laden hat zu und Scooter sehen wir auch nirgends. Ein Auto werden wir hier nicht mieten, weil wir hier schon wieder einen lokalen Führerschein zu 30 US-Dollar erwerben sollen, plus Miete und Versicherung für den Wagen. Das ist nicht einzusehen. Vielleicht darf man ja einen Motorroller ohne den lokalen Führerschein über St. Thomas bewegen. Wir versuchen es weiter. Das Inselinnere und die Nordküste bekommen wir sonst nicht zu sehen, das wäre schade. Für den Heimweg steigen wir in ein Sammeltaxi, das uns für 2 US-Dollar wieder zurück in die Crown Bay bringt. Als wir gerade an Deck beim Abendessen sitzen läuft neben uns ein dickes Containerschiff ein. Hoffentlich wird das heute Nacht nicht noch entladen. Gestern, am Sonntag, wurde bis ein Uhr in der Nacht gearbeitet. Es wundert nicht, dass die Marina leer ist. Die Marina ist eigentlich sehr schön angelegt mit Rasen, Blumenrabatten und Palmen. Die sanitären Anlagen sind in Ordnung, es gibt einen gut sortierten Supermarkt und freies Wifi. Nur liegt sie eben an einer unmöglichen Stelle. Das Umfeld ist furchtbar.