Kontrastprogramm

Total schräg oder nur schräg
So ganz einig waren wir uns nicht, auf gar keinen Fall aber total daneben: Kofelgschroa aus Oberammergau. Die vier Jungs waren am Freitag bei uns im Jazzclub Armer Konrad zu Gast. Blasmusik oder Alpentechno? Mundarttexte, die teils witzig, scharfzüngig oder halt unverständlich (bayrisch) waren. Die Jungs beherrschen ihre Instrumente, Tuba, Posaune, Tenorhorn, Ziehharmonika, Gitarre etc. perfekt. Außerdem sind sie sehr sympathisch.

Quelle Website Kofelgschroa, Fotos Hans Lauer

Quelle Website Kofelgschroa, Fotos Hans Lauer

Quelle Website Kofelgschroa, Fotos Hans Lauer

Quelle Website Kofelgschroa, Fotos Hans Lauer

Unsere Arbeitsgruppe (der Jazzclub wird von Freiwilligen betrieben) hatte „Dienst“. Das heißt für das leibliche Wohl der Musiker und der zahlreichen Gäste zu sorgen. Am Nachmittag kam Renate bei mir zu Hause vorbei und wir verarbeiten 2,5 Kilo Brie- und Frischkäse zu „Obazda“. Dazu gab es frisches Holzofenbrot – bayrischer geht’s kaum. 2/3 bereiteten wir nach klassischem Rezept zu und 1/3 nach Schuhbeck-Rezept. Am Ende des Tages hatte das klassische Rezept um Längen gewonnen, wir hätten ein Vielfaches davon verkaufen können. Auch der Schwabe ..isst halt nur was er kennt. Den Rest des leckeren Schuhbeck-Obazda dürften wir am Ende selbst essen – auch gut. In den frühen Morgenstunden war der Gewölbekeller wieder besenrein, hunderte Gläser gespült, die Küche gewienert und die Reste der angefangenen Weinflaschen von den vielen Freiwilligen vernichtet. Beschwingt und trotzdem hundemüde wackelten wir nach Hause ( zu Fuß !!!).

Das krasseste Kontrastprogramm, das man sich vorstellen kann, haben wir uns dann am Samstag gegeben. Unser Segelfreund Gerhard hatte sich Stuttgarts Rote Nacht der Bars (11 Bars, 11 Acts) als Wochendprogramm ausgesucht, da dürften wir nicht fehlen. Die Rote Nacht der Bars wird gesponsert von dem roten Getränk, von dem die Eltern sagten, dass man davon Läuse im Bauch kriegt. Die Cocktailmischung ungewöhnlich: Tonic, Eis, rotes Getränk, eine Scheibe Zitrone und ein Rädchen Salatgurke. Schon ein optisches No-Go. Wahrscheinlich sollte die Gurkenscheibe einen Bezug zum Act in der Bar herstellen – es waren nämlich holländische Rockabillies am Start.

Liptease6

Das muss man sich erst mal trauen, als blutjunger Musiker die Musik aus den 1950er Jahren zu spielen! Total verrückte Typen mit nicht weniger verrückten Kostümen, die drei Sängerinnen in Glitzerkleidchen, zum Schluss nur noch im Glitzerbody oder Bikini auf der Bühne.

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So abgedreht, dass es schon wieder gut war. Mit pfeifenden Ohren verließen wir weit nach Mitternacht die Location.