St. Martin/Sint Maarten
Nach dem unappetitlichen Thema gestern war es an der Zeit, uns wieder angenehmeren Dingen zuzuwenden. Antje und Ingo (Segelyacht Amazone) haben uns um 10 Uhr in der Marina Fort Louis mit dem Mietwagen abgeholt. Inselrundfahrt. Zuerst ging es rüber nach Holland zum Juliana Airport, genauer gesagt in die Maho Bay. Direkt hinter der Landebahn, nur durch einen höheren Gartenzaun getrennt, befindet sich der Strand.
In der rechten und linken Ecke der Bay gibt es jeweils eine Strandbar. Mittig in der Bay wäre es zu gefährlich, weil die Düsenflieger nur einige Meter über dem Strand auf die Landebahn zusteuern und die Dachplatten bzw. die Palmwedel weggewirbelt würden. Krass sind die Starts, hier entsteht ein regelrechter Sturm, der die Badegäste ganz schön durcheinander wirbeln kann.
Es gibt witzige Youtube Videos vom Princess Juliana International Airport in Sint Maarten.
Danach sind wir nach „Frankreich“ rüber um den höchsten Berg der Insel, den Pic du Paradis (424 m) zu besteigen. Na ja, wir sind mit dem Auto bis auf 400 Meter rauf gefahren und die letzten 24 Meter zu Fuß gegangen. Vom Pic gibt es einen fantastischen Blick bis rüber nach St. Barth.
Unser nächster Halt war in der Anse Marcel. Hier gibt es einen putzigen Yachthafen und zwei Ressorts, die jedoch ziemlich verlassen (nicht heruntergekommen, nur wenig besucht) aussahen. Es ist uns zum ersten Mal passiert, dass uns die Security Schranken aufgezeigt hat und wir uns nicht frei bewegen konnten. Die Strandbar durften wir besuchen, die wollten ja auch nur unser Bestes.
Anschließend rundeten wir den Nordteil der Insel und machten auf der Ostseite am Oyster Pond einen weiteren Stopp. Hier ist die Captain Olivers Marina, die zwar nicht sehr frequentiert, aber doch belebt war. Jetzt waren wir schon wieder in „Holland“ und besuchten anschließend die Hauptstadt Philipsburg. In der Groot Baai lag ausnahmsweise kein Kreuzfahrtschiff! Das ist insofern bemerkenswert, weil, als wir am Montag dort vorbeisegelten, vier von den Kolossen am Anleger lagen. Entsprechend gemütlich ging es heute in Philipsburg zu. Wenn die Einwohner von vier Dörfern (Kreuzfahrern) in ein Städtchen wie Philipsburg einfallen, geht es zu wie auf einem Jahrmarkt. Zum Ausklang des Tages ging es in die Cole Bay, ins Lagoonies. Hier trifft sich die Seglerszene am Abend bei Livemusik und Cocktails.
Der Lacher des Tages war, dass Walter bei einer Promotionaktion den Hauptgewinn gerubbelt hatte. Kaum waren wir aus Oyster Pond rausgefahren, standen zwei hyperaktive Jungs am Straßenrand und hielten uns an. Sie machten gerade eine Promotionaktion und ehe wir reagieren konnten, hatten wir vier Rubbellose im Auto. Antje, Ingo und ich hatten je zwei gleiche Symbole und Walter hatte drei Mal die Sieben. Jackpot. Entweder 1000 US $ in Bar, oder Luxusurlaub 5 Tage für 2 Personen auf St. Maarten, oder eine Video Kamera, oder Sonntagsbrunch für 2 Personen im xxx 5 Sterne Hotel. Aber nur, wenn der Gewinner über 30 Jahre alt, verheiratet, im Besitz einer gültigen Kreditkarte ist, ein Mindesteinkommen US $ 50.000,000 p.a. und an einer 90 minütigen Präsentation teilgenommen hat. Außerdem in einem Hotel oder Haus auf St. Maarten wohnt oder Urlaub macht. Das stellte uns jetzt vor ein echtes Problem, mindestens zwei der Kriterien konnten wir nicht erfüllen. Die 90 minütige Präsentation lief nur noch 20 Minuten und eine Segelyacht ist kein Haus oder Hotel. Also nichts mit JACKPOT! Walter verzichtete großzügig auf den Gewinn und der Promoter sackte zur Sicherheit umgehend Walters Rubbellos ein, frei nach dem Motto gehen sie nicht über Los und ziehen sie auch keine US $ 1000,00 ein, sondern begeben sie sich direkt …
Wir sind zwar über 30 Jahre alt, aber ganz doof sind wir ja nun auch nicht. Wir sollten wohl Anteile an einer Appartementanlage zeichnen, gleich die Provision mit der Kreditkarte abdrücken und die Ehefrau eine Bürgschaft unterschreiben.