Nicht-mehr-abhängig-arbeiten-müssen III

Zugegeben, ein klassisches Rentenleben war es zwischen Mittwoch und heute nicht. Es war nämlich etwas hektisch und dadurch auch chaotisch. Für Donnerstag, 11.07.2013 hatte ich den Mietwagen bestellt, musste ja schließlich Nägel mit Köpfen machen und so sind wir gezwungenermaßen Richtung Flensburg losgedüst. Haben einiges vergessen, z.B. hat Walter keine Socken mit – sind nur noch 3 Paar auf dem Schiff – ich habe meine Pinzette vergessen und das ist nämlich echt verdammt wichtig! Die Insiderinnen wissen, dass Frau ab einem gewissen Alter die Pinzette nicht nur zum Korrigieren der Augenbrauen benötigt – auch andere Gesichtspartien im unteren Drittel zeigen schon mal störrische schwarze Härchen. OK, anderes Thema.

Wir sind in Flensburg und auf unserem Schiffle. Die Sunrise, Schiffe sind immer weiblich, hat unsere Abwesenheit gut verkraftet, ist nur saudreckig an Deck. Die Flensburger „Großstadtluft“ ist wohl eine klebrige Mischung aus Abgas und Sand. Vielleicht liegt es auch daran, dass in unmittelbarer Nachbarschaft zu Niro Petersen (da liegen wir grad) ein Kraftwerk ist. Kann durchaus sein, dass da einiges an Abgas aus dem Schornstein rausfliegt. Egal, am Freitag haben wir uns erstmal in die Flensburg-City aufgemacht, restliche Sachen einkaufen, Mietwagen abgeben und anschließend noch mit den Flensburgern und den Touristen die „Dampfer-Rundum“ zu feiern. Geht bis morgen und wir sind zeitweise mit dabei, besonders wenn wir Hunger oder Durst haben. Das Geld für Hunger und Durst haben wir gestern beim Taxi eingespart, der Autoverleih hat seine Filiale am Stadtrand und normalerweise nehmen wir dann ein Taxi zurück zum Schiff. Aber gestern nicht, weil a) tolles Wetter war und b) wir unsere Bord-Cityroller (Kinder-Tretroller – klappbar) mitgenommen haben. So sind wir alten Säcke mit den Kinder-Rollern vom Hof des Autovermieters gerollt. So jeder, der mit diesen Teufelsteilen – Walter und auch Gerhard – schon gerollert ist, hat schon spezielle Erfahrungen damit gemacht – blieb nur noch ich. Also habe ich mich bei meiner Cityroller-Premiere, nach knapp 300 Metern, solidarisch auf den Asphalt geschmissen. Knie futsch, Hose aufgeschrabbelt und der linke Turnschuh hat vorne oben im Bereich der Großzehe ein centgroßes Loch. Danach hatte ich tierisch Respekt vor dem Teufelsteil, Kopfsteinpflaster geht gar nicht, nur drübertragen, normaler Gehweg, nur wenn der Pflasterer einen guten Tag hatte. Bordsteinkante – lebensgefährlich!!!, sehr gut rollert asphaltierte Straße, aber siehe oben, auch lebensgefährlich. Heute früh zum Brötchenholen zu Fuß gegangen.
Im Moment liegt Walter unter dem Kartentisch um die Funke wieder zu installieren. Er und es/sie (die Funke) geben komische Geräusche von sich. Erst Walter mit diversen Flüchen über den Funkenverkäufer, die Enge da unten und überhaupt – dann die Funke. Was an sich ja gut ist, weil dann tut sie ja. Jetzt komm ich dran. Muss das Notebook mit dem Modem über Bluetooth verbinden und versuchen Wetterdaten zu holen und E-Mails über Modem+ Funk zu versenden.

Heute Abend ist auf der Museumsbühne eine Phil Collins Coverband angesagt. Kann eine lange Nacht werden. Wir haben eh vor, erst am Montag Richtung Sonderborg/Dänemark zu gehen.

Jetzt, mit Sicherheit geht es los, das Entspannen und so…