Simrishamn-Hällevik
Montags laufen wir in Simrishamn ein. Für Dienstag und Mittwoch ist Starkwind angesagt. Wir bleiben deshalb in Simrishamn. Am Donnerstag fängt das Hällevik Jazzfestival an. Passt.
Simrishamn ist ein ganz hübsches Städtchen. Viele Cafés. Stichwort FIKA: Eine sehr schöne schwedische Tradition, nämlich Kaffee und Kuchen am Nachmittag. Geht auch in den Abendstunden. Ich habe den Eindruck, dass die Schweden eigentlich rund um die Uhr Kaffee trinken.
Einen langen Badestrand gibt’s zudem – aber es ist echt kein Badewetter. Nachts läuft bei uns nach wie vor die Heizung auf niedriger Stufe.
Am Donnerstag früh ist Aufbruchstimmung im Hafen. Fast alle Gastlieger laufen aus und verteilen sich sternförmig in der Hanöbucht. Wir sind die einzigen die nach Hällevik segeln. Die Ansteuerung des Hafens ist tricky. Direkt vor dem Hafen an Backbord 1,60 m und Steuerbord 1,30 m, dazwischen eine empfohlene Linie mit 2,20 m. Da heißt es exakt nach dem Plotter zu fahren und zu hoffen dass das GPS nicht abgelenkt ist. Das mit der GPS Ablenkung durch die XXXXX kann in der Ostsee zu echten Problemen führen (Stichwort hybride Kriegsführung). Es gibt Berichte der Schwedischen Seenotrettung dass havarierte Schiffe nicht schnell genug gefunden wurden, weil die Positionsangaben nicht stimmten.
Segelsommer 2025 mit der SY Pille_17
Von Sassnitz nach Ystad
Was hier alles im Weg liegt! Kaum zu glauben. Drei Windparks, Naturschutzgebiet (wichtig), Sperrgebiete, NATO-Warships (u.a. zur Überwachung der Seekabel), Küstenwache, Verkehrstrennungsgebiete (Autobahnen für Frachter, Tanker, Fähren und Schrott-Schattenflotten der Russen). Ein Schrott-Schattenflottentanker, die Eventin, wurde nachdem sie im Januar 2025 manövrierunfähig vor Rügen rumtrieb letztendlich vom den deutschen Behörden beschlagnahmt. Sie liegt jetzt vor Sassnitz auf Reede und wird von Polizeibooten bewacht. Was mit den 100.000 Tonnen Öl passiert muss die Gerichtsbarkeit entscheiden.
Das Segeln in der Ostsee ist nicht mehr so entspannt…
Wir erreichen Ystad nach einer wilden Achterbahnfahrt. Zu viel Welle, zu wenig Wind. Die Segel stehen nicht. Es knallt und scheppert. Spaßbefreit. Wir motoren. Der Hafen ist voll, wir bekommen die letzte frei Box direkt an der Hafeneinfahrt. Durch den anhaltenden Südsüdwest steht mordsmäßig Schwell im Hafen. Sechs Festmacher und alle sieben Fender sind von Nöten. Die Pille liegt in einem Spinnennetz gefesselt.
Wir flüchten am nächsten Morgen Richtung Simrishamn
Segelsommer 2025 mit der SY Pille_16
Immer noch Stralsund
Unfreiwillig. Start heute Früh 7:45. Walter: ich habe keine Ruderstandsanzeige. Geschenkt. Wir legen ab. Ziegelgrabenbrücke öffnet 8:20 Uhr. 7:55 Autopilot schlägt Alarm. Behauptet hartnäckig „Antrieb nicht gefunden“. Scheiße! Wir segeln zu 90% mit dem Autopiloten. Das Teil ist gerade mal 10 Wochen alt. Kein Grund zum Rumzicken! Zurück zum Liegeplatz. Ursachenforschung. Betten in der Heckkoje abgebaut. Alle Kabelverbindungen gecheckt. Alles gut. Die Achterbahn im Heck wieder zusammengebaut. Nochmals alle Sicherungen raus und rein. Alle Instrumente, auch der Kartenplotter sind fein. Nur der Autopilot nicht. Am Sicherungspaneel gibt es noch eine Sicherung, die ich heute nicht angemacht hatte: Cockpit-Instrumentenbeleuchtung. Sonst hatte ich einfach immer die komplette untere Reihe angemacht. Heute nicht, ich hatte im Hinterkopf, dass gar nicht alle Sicherungen belegt sind…. Und es war ja taghell. Nun ja, der Autopilot hängt auf der Sicherung die mit Cockpit Instrumente bezeichnet ist. Jetzt wissen wir das auch. Zwischenzeitlich war die Brückenöffnung Geschichte. Für die 45 Meilen nach Sassnitz hätte die 12:20 Uhr Öffnung nicht gereicht. Hatte ich erwähnt, dass es wie aus Kübeln geschüttet hat?
Morgen neuer Versuch.
Dafür gibt’s heute noch ein paar Bilder aus dem Ozeaneum.
Segelsommer 2025 mit der SY Pille_15
Vom 24.07. bis 30.07.2025 waren wir zu Hause in Weinstadt. Die Pille ließen wir in der Marina Stralsund. Es schien eine sichere Marina zu sein. Am Montag, 28.07.2025 überschlugen sich die Ereignisse:
Aus der Ostseezeitung vom 29.07.2025 „Marina Stralsund
In den Morgenstunden wurden Feuerwehr und THW am Montag zu einem Einsatz der anderen Art gerufen. Ein am Steg 8 der Nordmole befindliches Sanitärgebäude ist untergegangen.
Ein Notruf um ein untergeganges Haus erreicht die Rettungskräfte nicht alle Tage. Am Montag gegen 7 Uhr ging bei der Rettungsleitstelle jedoch ein Hilferuf aus dem Hafen von der Nordmole ein. Das am Ende der Nordmole am Steg 8 befindliche Sanitärgebäude ist voll Wasser gelaufen und untergegangen. Zu sehen war nur noch das Dach des circa 70 Quadratmeter großen Gebäudes, welches auf Schwimmpontons aufgebaut ist.“
Wir waren leider nicht vor Ort um dieses Schauspiel am Katastrophensteg 8 (so wird der Gästesteg von den einheimischen Seglern genannt, böse Zungen sagen wegen den vielen Charterschiffen aus Breege) live mitzuerleben. Unsere Pille lag, als wir am 24.07. nach Hause fuhren, sicher vertäut am Steg 8, Platz 805. Direkt neben dem jetzt nicht mehr vorhandenen Sanitärgebäude. Zugegeben schade um diese Hütte ist es wirklich nicht, war sie doch schon ziemlich räudig. Ekelfaktor 7 auf einer Skala von 10. Walter sagte noch die Hütte hat Krängung, das heißt der Ponton hing schon ziemlich schief im Wasser – aber dass die innerhalb von einer Woche, gerade in der Woche in der wir zu Hause waren, absäuft hätte keiner gedacht. Der Hafenmeister nicht und auch die vielen Segler nicht, die regelmäßig dort duschten und ihr Geschäft dort verrichteten sicher auch nicht. Gut dass die Hütte nachts abgesoffen ist und niemand auf der Schüssel saß…
Polizei, Feuerwehr und THW waren im Einsatz und unsere Pille mußte, wegen Gefahr in Verzug, umgehend weg vom Steg. Laut Hafenmeister nahm die Feuerwehr die Pille längsseits und verbrachte sie ins hinterste Eck am Hiddensee-Fähranleger. So weit, so schlecht. Wir wussten bis dahin nichts von der Aktion. Obwohl ich beim Hafenmeister die Telefonnummer hinterlegt hatte.
Am Mittwoch 30.07. kamen wir nach 10 Stunden Zugfahrt pünktlich!!! wieder in Stralsund an. Es bot sich folgendes Bild:
Pille weg, Santitärgebäude weg, kompletter Steg 8 evakuiert.
O-Ton Sohnemann: ich kann mir so richtig vorstellen wie ihr Zwei da am Steg angekommen seid. Eine mit 12bar Blutdruck, einer mit Puls von der Steckdose.
Wie treffend.
Die Pille hatten wir jedoch gesichtet. Am Hiddensee Fähranleger an der hohen Mauer. Walter so: Schau mal da hinten, da liegt eine 36iger Rassy. Die hat das Fenderbrett genau an der gleichen Stelle wie unsere, der Radarreflektor hängt auch schief und den Danske Toursejler Wimpel hat sie auch… das ist unsere Pille! Nichts wie hin. Sie scheint das Feuerwehr-Manöver unbeschadet überstanden zu haben. Wir verholten sie umgehend an einen sicheren Platz bei der Seglervereinigung.
Heute war großes Besteck im Einsatz um das Sanitärgebäude zu heben. Hoffentlich wird es verschrottet und nicht wieder instandgesetzt.
Stralsund ist echt ein schönes Städtchen, aber die Marina ist schlecht organisiert. Das Büro nur von 7:30 bis 12 Uhr besetzt. Am Wochenende auch von 16 bis 19 Uhr. An den Gästestegen 7-9 und der Nordmole herrscht Anarchie. In Wildwestmanier, mit den absurdesten Manövern, werden die freien Plätze geentert. Kein Hafenmeister vor Ort. Nichts geregelt und nichts sortiert. 7 Meterschiffe in Boxen für 12 -15 Meter, in kurzen Boxen stehen die Schiffe teils 3 Meter in die Boxengasse rein. An der Nordmole kann mit Heckbojen angelegt werden – sofern nicht irgendwelche Spacken längsseits gehen und die Bojen so nicht mehr benutzt werden können.
Katastrophen-Stege eben.
Segelsommer 2025 mit der SY Pille_14
Tagesausflug nach Rügen
6:30 Uhr. Der Wecker klingelt. Es regnet in Strömen. Unser Tagesplan, mit der Bahn nach Sassnitz und mit dem Mietrad zum Nationalpark Jasmund, schwimmt. Leider können wir die gebuchten Fahrräder kurzfristig nicht mehr stornieren. So ein Mist. Die Wettermodelle sagen ab 11 Uhr nur noch 30% Regen. Na dann… Die Zugfahrt von Stralsund nach Sassnitz dauert etwa eine Stunde und es regnet um 10 Uhr noch Bindfäden. In der Tat lässt der Regen doch noch nach und wir übernehmen gegen 11 Uhr die Räder. Die schlechte Nachricht, wir müssen die Räder um 17 Uhr und nicht wie gebucht um 18 Uhr zurückgeben. Zum Königsstuhl sind es knappe 20 Km. Der Radweg verläuft im Zick-Zack durch den Wald, auf verdichtetem Schotter. Mit den Tourenrädern gut zu fahren. Tourenräder! Keine E-Bikes. Es ist, wer hätte es gedacht, saumäßig hügelig hier und echt schweißtreibend unter den regendichten Klamotten. Es wird ein Race gegen die Zeit. Echt, das braucht kein Mensch im Urlaub. Wir gönnen uns 2 Stunden Aufenthalt und laufen auf dem neuen Skywalk über dem Abgrund.
Fotografieren die Kreidefelsen und den Königstuhl aus allen Winkeln.
Das neue Informationszentrum besuchen wir auch. Blockabfertigung. Immer nur 20 Personen im Abstand vom 10 Minuten werden auf die Tour durch das Zentrum geschickt. Ausgestattet mit einem Audioguide und EarPods. Sehr interessant und informativ. Wir hätten uns gerne noch länger aufgehalten – aber die Uhr läuft.
Wir sind pünktlich zurück um die Räder abzugeben.
Jetzt ist es 20 Uhr. Voll die Sonne am milchig blauen Himmel. Wie ungerecht.
Segelsommer 2025 mit der SY Pille_13
Von Klintholm nach Stralsund
Wir hatten einen schönen Törn quer über die Ostsee, dann entlang von Hiddensees Westküste. Knifflig zu fahren, immer exakt im Fahrwasser. Alles furchtbar flach um Hiddensee rum. Nur weil die Deutsche Bahn unseren Törnplan mitbestimmt. Wir wollten eigentlich nach Lauterbach/Rügen. Nun sind wir in Stralsund. Der Grund weshalb wir jetzt in Stralsund sind liegt an einer Fahrplanänderung der DB. Unser Zug von Lauterbach nach Berlin fährt nicht so früh wie urprünglich geplant. Also checken wir die neuen Fahrpläne und geben die gewünschte Ankunftszeit in Berlin an. Es bleibt uns nur die Direktverbindung Stralsund – Berlin mit dem RE 9 um in Berlin unseren Flixtrain nach Stuttgart zu erreichen. Wir unterbrechen unseren Segelsommer für einige Tage.
Stralsund ist auch eine Reise wert. Alte Hansestadt. Viele erhaltene und restaurierte Baudenkmäler, Museen, Ozeaneum, die erste Gorch Fock, Restaurants, Sommerkonzerte (umsonst und draußen), Störtebecker Brauerei-Führung, die Nähe zu Rügen u.v.m.
Störtebeker Brauereiführung
Segelsommer 2025 mit der SY Pille_12
Warnemünde – Jena – Klintholm/Insel Møn Dänemark
Wir sind seit gestern wieder in Dänemark, in Klintholm, Insel Møn. Es ist einfach hyggelig hier.
Zwischenzeitlich waren wir in Jena um bei Fleurs Studienabschlussfeier teilzunehmen. Hut ab vor der Leistung. Trotz Corona online Kursen und sonstigen Themen das Studium innerhalb der Mindeststudienzeit durchzuziehen!
Walter und ich waren mit dem Deutschlandticket unterwegs. 9 Stunden von Warnemünde bis Jena, 6 Mal umsteigen. Fähre, S-Bahn, RE, RE, S-Bahn, RE. Lob für die Deutsche Bahn! Alle Züge pünktlich und alle Anschlüsse erreicht. Hatten wir so nicht erwartet. Die Rückfahrt nach Warnemünde verlief ebenfalls problemlos.
Heute war Wandertag. 25.562 Schritte. Klintholm Hafen – Møns Klint, Kreidefelsen, Dronningestolen – Klintholm Hafen. Es gibt einen kostenlosen Elektrobus „Andel“. Auch für Touristen. Zwei Mal täglich. Ab Klintholm Hafen 9:35 und 17:25 Uhr. Ich hatte den Fahrplan nicht angeschaut, da ich davon ausgegangen bin, dass der Bus, wie auf Aerö, alle Stunde fährt. Der 9:35 war schon lange weg als wir endlich in die Puschen kamen. Fahrrad leihen für den halben Tag hat sich nicht mehr gelohnt, also laufen. War auch besser so. Der Radweg nach Møns Klint ist laut Tourenplan nur für konditionell geübte Radfahrer ausgewiesen. Es geht ziemlich bergauf und bergab. E-Bikes hat der Hafenmeister nicht.
Die Wanderung hat sich richtig gelohnt. Durch die hügelige Landschaft zu den Kreidefelsen mit dem bekannten Dronningestolen.
Wir bleiben noch ein paar Tage hier. Der Nordwind spielt uns nicht in die Karten. Wir wollen noch nach Kopenhagen.
Segelsommer 2025 mit der SY Pille_11
Burgtiefe nach Warnemünde
Die Wahl fiel auf den Yachthafen Hohe Düne. Beim Anmelden beim Hafenmeister dachte ich, ich bin im falschen Film. All American Style. Die Architektur: Hotel, Bars, Restaurants (fast alle geschlossen), riesiger Parkplatz usw. alles sieht aus wie in den Yachthäfen an der amerikanischen Ostküste. Das passt hier echt nicht her. Der halbe Hafen ist leer, das Hotel mit Spa und allem Drum und Dran scheint auch nicht so gut ausgelastet zu sein. Die Investoren werden ihre Freude haben. Nicht!
Das Gute an der Hohen Düne ist, dass die Schiffe hier echt ruhig und sicher liegen. Es ist sauber und gepflegt. Kein Trubel. Nichts.
Wahrzeichen von Warnemünde
Wer Trubel und die Action will braucht bloß mit der Warnow Fähre zu fahren. Die verbindet die Hohe Düne mit Warnemünde. Alle 20 Minuten. Und sogar im Deutschlandticket enthalten. In Warnemünde ist Volksfest, jeden Tag. Das ist nicht zu glauben. Die Touristen überschwemmen den Ort. Die letzten beiden Tagen hatten wir Strandwetter. Wie wenn’s nie mehr Sommer werden würde strömten die Massen mit der S-Bahn und schiffsladungsweise nach Warnemünde zum Strand. Der Strand ist sehr sehr lang, hunderte Strandkörbe, Beachvolleyball-Felder, Strandbars etc. Rimini lässt grüßen. Wem es gefällt…
Es gibt auch noch schöne Ecken in Warnemünde. Leider sind an jedem netten Häuschen mindestens 4 Schlüsselsafes angeschraubt, das heißt die werden alle an Touristen vermietet.
Segelsommer 2025 mit der SY Pille_10
Vorläufig letzter Tag auf Fehmarn
Endlich ist uns das Wetter wohlgesonnen. 17 bis 20 Grad, keine pralle Sonne und ein stetiger Westwind. Wir radeln an Fehmarns Küste entlang. Natürlich mit dem 7 Gang Tourenrad. Wir haben uns gegen E-Bikes entschieden, weil wir damit keine Erfahrung und zudem keine Fahrradhelme an Bord haben. Leihhelme – nein danke.
Es sind wieder um die 50 Kilometer die wir zurücklegen. In Orth gibt’s einen leckeren Erdbeereisbecher zur Stärkung. Entgegen unseren Gewohnheiten alle Leuchttürme zu besuchen verzichten wir auf den Leuchtturm Flügge. Auch den Jimi Hendrix Gedeckstein lassen wir dieses Mal links liegen. Kennen wir schon… statt dessen radeln wir zum Kunsthandwerkermarkt in Petersdorf. Gut, dass wir mit dem Radl da sind… ein paar gefilzte Einlegesohlen für meine Bootsschuhe dürfen jedoch mit.
Von den vielen Werbeplakaten angelockt radeln wir noch nach Bannesdorf zum Feuerwehrfest. Die Wacken Firefighters haben dort ab 19 Uhr ihren Auftritt. Umsonst und draußen. Metal meets Brass. Na ja, Brass schon, aber von Metal keine Spur. Blasmusik halt. Aber die Grillwürste waren echt lecker. Das frisch gezapfte Bier auch. Nach einer knappen Stunde radeln wir zurück. Der Wind hat uns ziemlich ausgekühlt, die warme Dusche wartet.
Segelsommer 2025 mit der SY Pille_9
Wetterkapriolen im Norden
Während den Lieben in Süddeutschland vor Hitze fast das Hirnkästle wegfliegt haben wir hier in der dänischen Südsee Wind ohne Ende, es schüttet aus Kübeln und von Südseewetter keine Spur. In Marstall nachts 10 – 12 Grad. Wir heizen. Das mit dem Fahrradausleihen lassen wir. Zu windig. Es gibt auf Ærø einen kostenlosen Bus der stündlich von Marstall nach Søby fährt. Service pur. In einer Regenpause sprinten wir zur Bushaltestelle und fahren zur Seifenmanufaktur. Ich kaufe wilde Geranie, Verbene und Citrus. Riecht wenigstens nach Sommer.
Für den Mittwoch deutet sich ein „Windfenster“ für den Absprung nach Fehmarn ab. Es wird eine schnelle Reise mit achterlichem Wind. Trotzdem noch 6-7 Beaufort.
Der Wind ist ok, das kann die Pille gut ab. Die kurze Ostsee-Hack-Welle ist jedoch richtig Kacke. Mögen wir überhaupt nicht. Die schmeißt mir immer die ganze Inneneinrichtung durcheinander. Es klappert, scheppert und alles was nicht fest verschraubt, verzapft, verstopft oder festgebunden ist fliegt. Unkontrolliert. Alle Kissen und Duschtücher sind als Flugverhinderer im Einsatz. Die Box mit der Schmutzwäsche hat einen Looping hingelegt und all die stinkenden Socken und die komplette wasch mich schreiende Wäsche flächendeckend im Vorschiff verteilt. Ich mach die Türe zu.
Wir kommen am Mittwoch bereits am Nachmittag in Burgtiefe auf Fehmarn an und bekommen einen schönen Liegeplatz am Steg 1. Die Duschen und Toiletten sind einwandfrei. Am Donnerstag ist schon wieder Regentag. Für mich Waschtag. 48 € für erste Klasse Waschmaschinen- und Trocknerladungen. War echt nötig.
Am Freitag früh wollen wir uns Fahrräder leihen. Wird nichts. Es bläst und schüttet. Zurück in die warme, frühlingsfrisch riechende Koje. Am Nachmittag fahren wir mit dem Bus nach Burg zum Bummeln und Einkaufen. Für die einfache 3,5 Kilometer lange Strecke kostet die Einzelfahrt 2,40 €/Person. Stuttgarter Preise.
Am Abend ist ein Gitarrenkonzert in der Nicolas-Kirche in Burg. Der Interpret heißt Stefan Grasse. Ein wirklich sehr schönes Konzert und tolle Akustik in der Kirche. Nach dem Konzert müssen wir den Nachhauseweg zu Fuß zurücklegen. Der letzte Bus von Burg nach Burgtiefe fährt um 20:05. Schon 4,80 € gespart.