The same procedure…
Anreise nach Hooksiel. Die Pille steht wie vereinbart bereits „auf der Wiese“. Sieht gut aus, das Winterlager in der Halle war eine gute Entscheidung. Die Umweltvorschriften gewissenhaft beachtend (wir sind jetzt Großeltern), haben wir eine professionelle Festo-Absaugung und entsprechende Geräte und Werkzeuge mit passendem Schlauchanschluss mitgebracht. Das Auto war so voll mit Schiffspflege- und reparaturbedarf, dass sich 15,9 Kilogramm persönliche Klamotten per Paket mit der Deutschen Post auf den Weg von Weinstadt nach Hooksiel gemacht haben und pünktlich einen Tag nach uns angekommen sind. Lob für die Post.
Wir bzw. hauptsächlich Walter schleift das Unterwasserschiff und ich bin erst dran als es ans Streichen geht. Wir haben noch das „giftige“ Selfpolishing-Antifouling im Bestand, das wir jetzt in Mircoteilen vom Schiffsrumpf abtragen und in den Weltmeeren verteilen lassen. Ein schlechtes Gewissen? Jain.
Für das Reinigen und Polieren der Außenhaut verbrauchen wir ausschließlich die mitgekauften Bordbestände; vorsichtige Schätzungen sagen einen Bestand für die nächsten fünf Jahre voraus.
Die Werft krant uns nach einer arbeitsreichen Woche ins Wasser, stellt unseren Mast. Nun wären wir reiseklar. Eigentlich. Unser Lieblings-Schiffselektroniker, der Einzige der noch Yachties versorgt und nicht komplett von der Bundesmarine in Wilhlemshaven vereinnahmt ist, hat Aufträge und Termine ohne Ende. So warten wir zwei Wochen auf die Montage unseres neuen Autopiloten; der alte musste weg. Hatte ein Problem mit Kurshalten, 30 Grad Abweichung mal nach links mal nach rechts, Schlangenlinienkurs. Sah echt peinlich aus. Geht gar nicht. Der autopilotinterne Kompass war kaputt. Zu alt – keine Ersatzteile mehr verfügbar!