Wir verlassen die Blue Ridge Mountains und fahren auf dem Blue Ridge Parkway Richtung Süden. Auf unserem Weg nach Asheville liegt der Höhenzug der Black Mountains mit dem Mount Mitchell.
Dieser Berg ist die höchste Erhebung östlich des Mississippi Rivers und kann mit 6.684 feet aufwarten. Uns wundert es nicht mehr, dass auch der Mount Mitchel mit dem Auto bestiegen werden kann. Der Parkplatz ist 300 Fuß unterhalb der Aussichtsplattform. Also machbar.
Obwohl nur 2.037 Meter hoch gelegen, ist die Aussichtsplattform von dicken feuchten Wolken eingehüllt. Vom Parkplatz aus geht ein Waldlehrpfad ab, den laufen wir. Auf einer knappen Meile lernt der Besucher, so er es denn will, viel über die Artenvielfalt und das hier gut erkennbare Waldsterben. Es wird genau aufgelistet, wer oder was für die hiesige Luftverschmutzung verantwortlich ist. Der Autoverkehr ist hier mit 55% dabei.
Asheville ist unser heutiger Übernachtungshalt. Die Stadt und die Bewohner sind zu Woodstock-Zeiten stehen geblieben. So viele Althippies auf einem Fleck, das kann man kaum glauben. Grau und hennarot sind die vorherrrschenden Farben, auf den Häuptern. In den Läden gibt es wallende bunte Gewänder, Pumphosen, Baumwolle-Sackkittel, gewobene Perlenkettchen, Jesuslatschen, Räucherstäbchen, Wasserpfeifen, handgemachte Seifen – das komplette Repertoire eben. Es riecht nach Moschus und Moder. Trotzdem oder gerade deswegen ist das Städtchen gut besucht. Immerhin kann es auch drei lokale Bierbrauereien und ein Weinhaus bieten. Im Pseudo-Naturkostladen suchen wir nach einem essbaren Brot und tatsächlich gibt es außer dem üblichen Toastbrot ein Baguette. Abendessen wäre gesichert. Auf veganes Chicken-Curry hatten wir absolut keinen Appetit. Wir waren uns auch nicht im Klaren darüber, wie die das Chicken vegan hinbekommen haben oder durch welches Ersatzprodukt es ersetzt wurde. Unsere Devise: Finger weg.