USA Rundreise 2019_17

Discover Niagara Falls State Park
Heute ist der ideale Tag für die Falls. Der Wetterdienst meldet bewölkt und 10 bis 20% Regenwahrscheinlichkeit. Donnerstags ist nicht so der Run auf die Falls und vielleicht hält die Wetterprognose noch ein paar Weitere davon ab, diesen Touristen Hotspot aufzusuchen. Trotz dem Hype um die Falls, sind sie für uns ebenfalls ein absolutes Muss. Wir werden nicht enttäuscht.
Eher durch Zufall, weil Walter schneller fährt als ich die vielen Wegweiser lesen kann, landen wir in unmittelbarer Nähe zu den Falls im Ort Niagara Falls. Hier können wir kostenlos parken. Das können wir gar nicht glauben. Walter läuft die Straße rauf und runter, nirgends ein Parkverbot-Schild. Hinter uns steht ein Wohnmobil, müsste also passen. Nach wenigen Minuten sind wir zu Fuß schon mitten im Niagara Falls Nationalpark. Keine Eintrittsgebühren. Die hervorragend ausgeschilderten Wege führen unmittelbar am Wasser entlang. Es ist möglich, direkt an die American Falls, hinüber auf die Goat Island zu den Bridal Veil Falls und dicht an die Horseshoe Falls zu gehen. Die gleiche Strecke fährt auch der Trolley Bus, Hop on – Hop off, für 3 Dollar am Tag. Das sind Preise, die sind wir gar nicht mehr gewohnt. Die Rundfahrt nehmen wir natürlich mit. Ist doch bequem, nebenbei informativ und wir bekommen einen Überblick.
Mittlerweile geht es auf die Mittagszeit zu und uns begegnen immer mehr frisch geduschte Menschen. Teils in klatschnassen Straßenklamotten, teils in gelben oder blauen tropfenden Plastikumhängen und mit quietschenden durchnässten Schuhen. Allen gemein ist ein fröhliches Grinsen. Wir entscheiden uns für die Blaukittel-Fraktion. Eine Schifffahrt mit der Maid of the Mist, hinein ins Duschvergnügen, das muss sein. Der Preis hierfür ist ebenfalls sehr moderat und beinhaltet die über die Niagara-Schlucht hinausragende Aussichtsbrücke. Wahnsinn. Mit dem Aufzug geht es hinunter zum Schiffsanleger. Kaum dass wir uns die blauen Plastikumhänge übergezogen haben gehts auch schon los mit dem Boarding. Keine Wartezeiten. Natürlich müssen wir aufs Oberdeck und selbstredend auch ganz vorne an den Bug. Alles andere wäre Pillepalle. Vorbei an den amerikanischen Falls und an den Bridal Veil Falls mit mäßig Sprühnebel geht es in die Massagedusche des Beckens der Horseshoes Falls. Es herrscht ein Winddruck, wie bei Starkwind und das Wasser bzw. der Sprüh prasselt herunter. Die Kleider bleiben soweit trocken, aber die ganze Soße läuft in die Schuhe. Wohl dem, der so schlau war und Badelatschen angezogen hat. Wir sind bei den Doofen.

Neptun mit Gattin auf der Maid of the Mist

Fahrt mit der Maid of the Mist direkt an die Falls.

Ausflugsdampfer „Maid of Mist“ mit Blaukitteln auf dem Weg in den Horseshoe Kessel vom amerikanischen Ufer aus.

Niagarafälle, links die amerikanischen und im Hintergrund mittig die kanadischen.
Die Rotkittel sind auf der „Hornblower“ die vom kanadischen Ufer ablegt

Gelbkittel Fußgänger unterhalb der Bridal Veil Falls auf der Cave of Winds Plattform

American Falls und Hintergrund Horseshoe Falls (Kanada)

Niagarafälle, American Falls

Horseshoe Falls
Ausflugsdampfer, Dusche inclusive

Zurück an Land versuchen wir die Treppen entlang der amerikanischen Falls hoch zu steigen, kehren aber in der Hälfte um. Echt zu glitschig und zu nass.
Zum Glück kommt die Sonne raus und trocknet uns auf unserer erneuten Runde durch den Park in Richtung der Bridal Veil Falls. Hier ist die Gelbkittel-Fraktion am Start. Mit dem Aufzug fährt man in die Cave of the Wind hinunter und kann auf eine Plattform, genannt Hurricane Deck, direkt an die Bridal Falls gehen. Nachdem wir die Mutigen von oben herab fotografieren, beschließen wir, dass wir für heute bereits ausgiebig geduscht haben.
Wir laufen zu den Horseshoe Falls. Die gehören bereits zu Kanada, aber der Aussichtspunkt Terrapin Point ist noch auf der amerikanischen Seite. Die Horseshoe Falls sind viel spektakulärerer, weil die Abbruchkante wirklich rechtwinklig ist und das Wasser senkrecht nach unten knallt. Unter den amerikanischen Falls liegen so viele Felsen und Schuttberge, dass die, zwar auch spektakulär, aber doch nicht so senkrecht wie die Horseshoes hinunter stürzen. Erst vor zwei Tagen, am Dienstag, ist ein Verwirrter auf der kanadischen Seite über die Mauer gestiegen und wurde von den Wassermassen des Horseshoe erfasst und mitgenommen. Er hat den Sturz, immerhin 51 Meter, wie durch ein Wunder überlebt und wurde weiter unten im Niagara Gorge mit mittelschweren Verletzungen auf einem Stein sitzend abgeborgen. Diese Meldung hatten wir zunächst als Fake eingestuft. Stimmt aber. Seriöse Medien und die Polizei haben es bestätigt.
Außer den Gelb- und Blaukitteln gibt es noch die Rotkittel. Die kommen mit den Hornblower Schiffen von der kanadischen Seite aus herbei. Gut zu unterscheiden.
Morgen gehen wir wieder hin. Wir wollen den Niagara Gorge Trail ein Stück weit laufen.