Cartagena II

Wir hatten eine ruhige Fahrt von Puerto Lindo/Panama nach Cartagena/Kolumbien. Nur in der ersten Nacht hingen noch bedrohliche Gewitter über den San Blas Inseln und dem Darien-Regenwald. Je weiter wir nach Osten kamen, je weniger Blitze und Wetterleuchten sahen wir. Nun sind wir zurück im Feinstaub und Großstadtmief! Wir haben zum Glück wieder einen Liegeplatz im Club de Pesca bekommen und müssen nicht Ankern oder in die halbrenovierte Marina Club Nautico. Es ist saumäßig heiß, noch heißer als in Panama. Da müssen wir jetzt in den nächsten Tagen durch.

Den ersten Aufreger hatten wir auch schon: Gemäß den Behörden in Cartagena, darf die Sunrise nur 6 Monate bleiben. In Santa Marta/Kolumbien hatten wir eine temporäre Import-Lizenz von 12 Monaten, gültig bis 28.02.2019 erhalten. Das Dokument haben wir im Original noch vorliegen. Aber Cartagena will sein eigenes Süppchen kochen. Nichts ist verlässlich hier, das ist schwer zu verdauen.
Wir haben zwar einen Pflicht-Agenten, ohne den hier gar nichts geht, aber wie motiviert der ist, wissen wir nicht. Schauen wir mal, ob wir bzw. er eine Ausnahmeregelung für die Sunrise hinbekommt. Weshalb gehen wir dann nicht nach Santa Marta zurück zum Einlagern? Berechtigte Frage. Aber das ist aus zwei Gründen nicht möglich. Zum Einen bläst der Passatwind dermaßen stark um die Kaps bei Santa Marta, es gibt oft haushohe Wellen im Bereich zwischen Capo Vela und Baranquilla, beides, Wind und Welle genau auf die Nase, sodass es unmöglich ist, nach Santa Marta zurück zu segeln. Zum Anderen bläst es im Hafen von Santa Marta bisweilen mit Sturmstärke aus der Sierra Nevada raus, dass sich schon Stege, mit den Schiffen dran, losgerissen haben. Ein Einlagen an Land ist dort nicht möglich.

Immerhin haben wir unsere Reisepässe mit dem Einreisestempel von heute bereits nach vier Stunden zurück bekommen. Absolut Formel-1 verdächiger Geschwindigkeitsrekord! Das heißt, Walter und ich dürfen auch wieder ausreisen. Immerhin.

P.S. Fleur und Dirk hatten nicht so eine unproblematische Heimreise. Sie sind mit einem Tag Verspätung zu Hause angekommen. Die Koffer sind noch in Havanna/Kuba und Air France hat in Paris den Anschlussflug nach Stuttgart verbockt. Hartnäckig haben sie auch ein Hotel für die fällige Übernachtung verweigert, sodass mal wieder ein Rechtsstreit ins Haus steht. Vollpfosten-Award an Air France!!!