Über unsere kleinen Mitbewohner

Kurzzeit-Mitbewohner auf der Sunrise

Kurzzeit-Mitbewohner auf der Sunrise

Es wird viel geschrieben und man erfährt so einiges über die unliebsamen Mitreisenden auf einem Segelschiff.
Das Thema Nummer 1 ist natürlich die Kakerlakenplage. In vielen Häfen liegen sie, oft zertreten, auf der Pier. Man muss höllisch aufpassen, dass man diese Krabbeltiere nicht mit dem Einkauf auf das Schiff bringt. So sollte man alle Umverpackungen bereits auf dem Steg entfernen, Gemüse sollte gewaschen werden, bevor es an Bord gelangt. Kakerlakeneier kleben praktisch überall! An den Schuhen, den Milchtüten, der Getränkeverpackung usw. Hat man diese an Bord gebracht, vermehren sie sich explosionsartig.
Noch übler sind die Geschichten von Ratten, die über die Festmacher auf das Schiff kommen und dann unter den Bodenbrettern, der Wandverkleidung oder sonst wo verschwinden und nicht wieder von Bord zu kriegen sind.
Von Wolfgang und Uli von der Golden Tilla haben wir so einige Geschichten zu diesem Thema gehört und sie haben uns auch gleich eine Ampulle Frontline zur Kakerlakenbekämpfung geschenkt. Ja Frontline! Eigentlich ein Mittel mit dem man Hundeflöhe bekämpft, wirkt aber auch sehr gut gegen Kakerlaken.
Nun der Grund warum ich dies schreibe ist nicht, dass wir nun Kakerlaken an Bord hätten, nein! Jedoch als wir gestern vom Jardin Balata zurückkehrten, da huschte etwas über die Bodenbretter. Viel zu schnell für eine Kakerlake. Sensibilisiert auf Ungeziefer bewaffnete ich mich sofort mit einer Taschenlampe und siehe da unter der Salonbank an saß es, bzw er. Ein kleiner Geko hatte sich bei uns eingeschlichen. Nun sind diese possierlichen Tierchen recht flink und bei dem Gedanken, er könne in unserem Bett schlafen wollen, erwachte mein Jagdtrieb. Mit Trinkglas, Papier und Taschenlampe versuchte ich dem Eindringling auf den Leib zu rücken. Nach einigen abrupten Richtungsänderungen konnte ich das Trinkglas über ihn stülpen, schob das Papier unter dem Glas durch und der kleine Kerl war gefangen.
Nun verbringt er seine Freiheit im Grün der Parkplatzbegrenzung in der Marina – hoffentlich recht lange.