Wieder in Dyvig

Fahrrad leihen war erfolgreich, weil wir nicht wie am 18.07. in der Marina, sondern vor dem Sternehotel Dyvig Bro liegen. Wir sind ja noch lernfähig, trotz Ü50. Hier ist die Nutzung der Fahrräder im Preis inbegriffen – der Liegeplatz kostet auch bloß 10 DK mehr als gegenüber! Also nach dem Frühstück los und die besten Aluräder gesichert und ab Richtung Augustenborg. Die Räder sind kein Vergleich zu denen in Aerosköping. Haben zwar nur 3 Gänge, aber rollen richtig leicht und gut. Schon um 12 Uhr sind wir in Augustenborg und finden auf Anhieb das schöne Schloss – da gibt es leider kein Schloss-Café. Das Schloss ist toll renoviert und ist jetzt Psychiatrische Klinik. Schnell weg hier! Wo gibt es hier was für den Durst??? Nirgendwo! Auch heute ist es schwül warm – alles zu, verrammelt, verlassen. Finden einen Spar, der verkauft uns zwei Tüteneis und 2 Flaschen Mineralwasser. Hilft schon mal. Das Schloss hat einen tollen Garten und einen anschließenden Schlosswald mit Skulpturenpfad. Hier deuten wir den Fußweg in Fahrradweg um und genießen den Schatten und die Skulpturen. Da wir völlig planlos sind, also ohne Stadtplan und Landkarte, und irgendwie und vor allem nicht mehr an der L405 zurück nach Nordborg radeln wollen, statten wir einer Tankstelle einen Besuch ab. Der nette Däne findet uns wohl auch so und schenkt uns eine Karte und erklärt uns den Weg über Nebenstraßen. Halt leider in die falsche Richtung, wir wollen heute nicht mehr nach Sonderborg sondern nach Nordborg! Egal, wir bedanken uns, radeln um die Ecke und navigieren selbst.
Auf der Nebenstraße zwischen Stevning und Oksböl wäre der Ausflug um ein Haar abrupt beendet gewesen, da ein Lieferwagenfahrer wohl Radlerhasser ist und dermaßen haarscharf mit einem Affenzahn bei Gegenverkehr an Walter und mir vorbeigerauscht ist, dass dessen rechter Außenspiegel genau zwischen meine Schulter und mein Ohr gepasst hat. Ich hab nur noch den Lenker festgekrallt und gedacht jetzt fliegt mir mindestens das Ohr weg. Walter ist Zeuge, er war 50 m hinter mir. Ich war so erschrocken, dass ich ihm (dem Lieferwagen-Piloten/Idioten) leider zu spät den Stinkefinger hinterher geschickt habe. So ein Volldepp!
Jetzt ist wieder alles gut, sitze im Cockpit und trinke ein Viertele aus der letzten Trollinger-Lemberger (reeller Württemberger Rotwein) Flasche. Morgen geht es auf der bekannten Route wieder nach Aerosköping, Jazzfestival, 2. Anlauf.