Gran Canaria_5

Réne, Kontaktmann der TransOcean-Vereinigung hier auf Gran Canaria, hat mehr als ein Auto. Wir haben keines. Völlig unkompliziert leiht uns Réne (aus Berlin und seit 6,5 Jahren hier im Hafen) seinen Seat Cordoba für drei Tage. Heute steht eine Inselrundfahrt auf dem Programm. Zuerst fahren wir nach Nordwest nach Gáldar. Nettes Städtchen mit Fußgängerzone, Markthalle, Cafés und Shops. Weiter geht es zu den Höhlen von Cenobio de Calerón. Die Höhlen haben in grauer Vorzeit als Getreide- und Vorratsspeicher gedient. Weit weg von der Siedlung in den Bergen, um sicher zu stellen, dass die Vorräte vor Räubern und Piraten sicher waren.
Gran Canaria Höhlen
Unser nächster Halt ist Santa Maria de la Guia. Hier findet gerade ein Folklorefestival statt, wir verweilen kurz, aber es ist zu heiß über die Mittagszeit. Uns zieht es (mit dem Auto) in das Tal Barranco de Agaete bis nach Los Berrazales (Sackgasse). Das einst fruchtbare Tal war bekannt für sein Mineralwasser (mittlerweile versiegt). Das Kurhaus sowie auch das Hotel Princessa Guayarmina ist verlassen und verfällt, die Mineralwasserabfüllanlage ebenfalls. Sieht echt traurig aus. Wir fahren das Tal wieder vor bis nach Agaete und von hier aus nach Puerto de las Nieves mit seiner (ehemals) beeindruckenden Felsformation „ Dedo de Dios“ Finger Gottes. Der Dedo de Dios wurde am 29. November 2005 vom Tropensturm „Delta“ abgerissen – er ist nicht mehr vorhanden.
220px-Dedo_de_Dios_am_30.09.2005[1] (Bildquelle Wikipedia).
Wir fahren weiter auf der GC 200 Straße Richtung La Aldea de San Nicolas. Hier beginnt der wildeste Küstenabschnitt Gran Canarias. An einer Stelle fällt die Steilküste über 1000 Meter fast senkrecht ins Meer hinab. Es ist die siebthöchste Steilküste weltweit, was aber die Straßenbauer nicht daran gehindert hat, hier eine Küstenstraße in den Fels zu hauen. Fast eine Stunde lang fahren wir zwischen Himmel und Erde, ab und zu sieht man bis Teneriffa rüber. Als Beifahrerin muss ich schon hin und wieder die Luft anhalten, so wenn zum Beispiel der Linienbus um die Kurve und eine blaugrüne Wand vor dem Auto zum Stehen kommt. Aber wie immer passt es irgendwie dann doch.
Gran Canaria Inselrundfahrt k
Im Tal von San Nicolas stechen die gewaltigen Plastikplanen ins Auge, die ganze Hügel bedecken. Darunter verstecken sich Tomaten- und Bananenplantagen. Richtung Mogan geht es wieder auf eine „Passhöhe“ von 700 Metern hoch. Nach der Passhöhe taucht eine interessante Felsformation aus verschiedenfarbigem Tuffstein auf, genannt Azulejos.
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Durch das Barranco de Mogan erreichen wir schließlich Puerto de Mogan im letzten Abendlicht. Nach einem Abendessen, witziger Weise gibt es auch hier überwiegend italienische Restaurants, düsen wir über die Autobahn zurück nach Las Palmas.