Fuerteventura_4

Heute am Montag ist Feiertag auf Fuerteventura. Vermutlich zu Ehren des Erzengels Michael, ich konnte mangels Spanischkenntnis nichts Verbindliches erfahren. Wir setzen unsere Autotour an der Ostküste fort und fahren zuerst hinauf zum Leuchtturm Punta de la Entallada. Es ist sehr bewölkt und zum Fotografieren zu kontrastlos. Wir müssen nochmal bei Sonnenschein hochfahren, weil der Ausblick über den Atlantik und die Insel atemberaubend ist. Der nächste Stopp ist das Lavafeld Malpais Grande bei Punta Negro. Ein ausgeschilderter Wanderweg geht durch das Lavafeld bis zum Fischerdorf Punta Negro. Wir sind faul und fahren mit dem Auto. Punta Negro besteht aus zwei Bars, einigen renovierten Ferienhäusern, vielen verlassenen Häusern und einem nicht sehr einladend aussehenden Campingplatz. Die Bucht ist sehr geschützt und eignet sich bestimmt als Ankerplatz, auch über Nacht. Der nächste Halt ist in Caleta de Fuste, Puerto Castillo. Hier befindet sich ein Ferienresort, bestehend aus vielen kleinen Bungalows, das vor 1989 von einer spanischen Investorengruppe gebaut wurde. Hinter der Investorengruppe standen jedoch keine Spanier, sondern hohe Funktionäre der ehemaligen DDR. (Es gibt hierüber einen alten Spiegelartikel. Einfach Schalck-Golodkowski und Fuerteventura googeln – ist durchaus interessant.) Jetzt gehört das Ressort und der kleine Hafen Puerto del Castillo zur Hotelkette Barcelo. Das Resort ist wirklich sehr hübsch, die kleinen Bungalows zwischen großen Palmen und vielen blühenden Sträuchern. Die neueren Gebäude sind ebenfalls niedrig gehalten und fügen sich gut ein. Der Badestrand mit goldgelbem Sand ist weitläufig und es geht flach ins Meer. Geeignet für Familien. Der kleine Hafen wird gerade aufgepimpt. Auf dem Steuerbord-Molenkopf entsteht ein modernes zweistöckiges Gebäude mit Sanitäranlagen im EG, Bar und Terrasse im OG. Die Liegeplätze im kleinen Hafen sind reduziert, weil fast die Hälfte davon abgeteilt wurde und als Touristenattraktion zwei Seehunde gefangen gehalten werden. Die armen Tiere schwimmen im 10 x 10 Meter Gitterkäfig und müssen für ihr Futter „arbeiten“. Vier Personen sind beschäftigt die Tiere zu bespaßen: Drei halten Reifen über den Beckenrand und Einer gibt den Tieren Befehle. Die Tiere springen durch den ersten Reifen und erhalten einen Fisch. Durch Reifen zwei und drei springen sie nicht – die sind ja nicht doof, wenn es für den ersten Reifen Futter gibt, und das mehrmals am Tag, reicht das. Nicht nur das Seehundbecken nimmt Liegeplätze weg, auch ein alter Schrottkahn aus Holz liegt im Hafenbecken. Ebenfalls als Touristenattraktion. An Deck steht Kaptain Jack Sparrow aus Holz – ohne Gesicht. Wo das Gesicht sein sollte ist ein ovales Loch und die Touristen können ihr Gesicht reinstecken und sich fotografieren lassen. Kostet 5 Euro. Damit und mit dem Seehundfutter (1 Fisch 1 Euro) ist vermutlich mehr verdient als mit den Liegeplätzen für Gastsegler. So wissen wir nun auch warum für die Sunrise kein Platz mehr war.