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Einen Monat sind wir nun schon in Kuba. Da wir uns hauptsächlich in Regionen bewegt haben, wo Touristen hinkommen, blieb uns der Eindruck vom echten Kuba noch verwehrt. Ich habe weder meine Reise-Shampoos und Duschgels noch die Parfums verschenken können. Das wäre nur peinlich, weil offensichtlich mangelt es daran nicht. USB-Sticks sind gerade Mangelware. Ansonsten läuft die Jugend genau wie bei uns mit den Hosen in den Kniekehlen, mit Markenturnschuhen und bunt bedruckten T-Shirts durch die Straßen. Auf gar keinen Fall darf ein Smartphone fehlen.
Der heutige Besuch in der Weltkulturerbe Stadt Trinidad bestätigt mich.

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1514 gegründet von den spanischen Konquistadoren war Trinidad eine Stadt, die zunächst durch eine nah gelegene Goldmine, später durch Zuckerrohr reich wurde. Seit 1950 Nationaldenkmal und seit 1988 Weltkulturerbe.

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Das heißt, die Stadt sieht heute noch so aus wie 1950, da keine neuen Häuser gebaut werden durften. Der Altstadtbereich ist hübsch restauriert und der Tourismus bringt die Scheinchen, die zur Erhaltung dieses Kulturguts notwendig sind. Tausende schieben sich Tag für Tag durch die engen Straßen mit dem Kopfsteinpflaster.

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In jedem Haus entweder eine Bar, ein Restaurant oder Souvenirläden. Auf der Freitreppe vor dem Plaza Mayor stehen Bistrotische und eifrige Kellner bedienen die Massen.

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Die Musikgruppen wechseln alle Stunde durch und lassen den Sammelhut kreisen. In der Hauptkirche Iglesia Parraquial findet am Vormittag der Palmsonntags-Gottesdienst statt und die Touristen laufen ungeniert durch die Seitengänge. Keiner stört sich dran. Die Stadt lebt mit und von ihnen.

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Nach vier Stunden haben wir genug alte Steine gesehen und warten auf unser Taxi, das wir auf 16 Uhr zur Rückfahrt nach Cienfuegos bestellt hatten. Der Fahrer ist überpünktlich und wir kommen in den Genuss nur zu Zweit im alten Amischlitten hin und her geschleudert zu werden. Die Kiste ist höllenlaut, bei jedem Schlagloch heben wir vom Sitz ab. Sicherheitsgurt und Nackenstütze Fehlanzeige.

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Etwas mulmig war uns schon zu Mute, da die Autofahrer rücksichtslos fahren. Zuerst wird die Hupe betätigt, lang und ausgiebig und erst wenn es sich gar nicht mehr umgehen lässt, wird auch schon mal abgebremst. Pferdekarren, Mopeds, Fahrräder, Reiter und Fußgänger werden mit minimalsten Abstand überholt. Gerne auch bei Gegenverkehr. Gut dass wir keinen Scooter mieten konnten.

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